10.04.2022 05:00 Uhr

Altach sorgt für Spannung in der Qualigruppe

Plötzlich auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze: Altach-Coach Magnin
Plötzlich auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze: Altach-Coach Magnin

Die Qualifikationsgruppe der Bundesliga geizt weiterhin nicht mit Spannung. Weil Tabellenführer Ried und der LASK am Samstag jeweils nur remisierten, sind das neue Schlusslicht Hartberg und die wiedererweckten Altacher nur je vier Zähler von der Spitze entfernt. Die Vorarlberger durften sich dank des 3:0 bei der WSG Tirol als der große Gewinner der Runde fühlen und verließen erstmals seit 1. Dezember 2021 das Tabellenende. Trainer Ludovic Magnin strahlte.

Vor wenigen Wochen hatten Altach schon viele abgeschrieben. Nach dem 3:0 in Innsbruck reichte der SCR aber die Rote Laterne an Hartberg weiter. Mitverantwortlich dafür sind einerseits die Punkteteilung und andererseits die derzeitige Standardstärke der Vorarlberger. Fünf der sieben Tore in der Qualigruppe fielen nach Standardsituationen. "Wenn du einen Lauf bekommst, bekommst du auch das Selbstvertrauen bei Eckbällen, dass das jetzt eine Torchance ist", sagte Magnin nach dem Sieg.

Diese gewonnene Stärke war auch am Samstag der Schlüssel zum Erfolg. Bakary Nimaga und Emanuel Schreiner brachten Altach jeweils nach Eckbällen auf die Siegerstraße. "Wir haben vor den Standardsituationen gewarnt. Das 1:0 war katastrophal verteidigt, des 2:0 kann passieren", analysierte WSG-Trainer Thomas Silberberger die Situationen nach Schlusspfiff knapp. Bei den eigenen Offensivaktionen war man laut Silberberger "nicht zwingend genug", vor allem die Flanken seien "extrem mau" gewesen.

Karten im Abstiegskampf neu gemischt

Trotzdem möchte man in Altach nicht in Euphorie verfallen. "Gegen den LASK nächste Woche sind wir wieder klarer Außenseiter", sagte Magnin, der sich über den Sieg in einem "wegweisenden Spiel" freute. Dass die Karten neu gemischt sind und die Wattener sich plötzlich mitten im Abstiegskampf befinden, stieß Kapitän Ferdinand Oswald sauer auf und ließ ihn über die Punkteteilung schimpfen: "Das ist das Perverse an dem Format. Durch dieses Format wurden uns Punkte geklaut. Altach war mausetot und ist jetzt an uns dran."

Pervers mag sich die Situation auch für manchen LASK-Fan anfühlen. Zwölf Punkte lagen die Linzer zum Ende des Grunddurchgangs Anfang März noch vor Altach, am kommenden Samstag könnte Altach mit einem Heimsieg über die "Athletiker" mit diesen gleichziehen. "Es ist alles eng zusammen. Das heißt: punkten, punkten, punkten", meinte LASK-Coach Andreas Wieland nach dem leistungsgerechten 1:1 bei der Admira. Trotz früher 1:0-Führung durch Peter Michorl (6.), schaute am Ende nur ein Punkt heraus, neben "vielen Eigenfehlern" (Michorl) haperte es einmal mehr an der Chancenverwertung. "Wir müssen unser Spiel über 90 Minuten durchziehen. Das habe ich heute vermisst", ächzte Wieland, der nach dem 0:2 im OÖ-Derby gegen Ried einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen musste.

Auch Ried lässt Punkte liegen

Wieder gelang es nicht, Ried von der Spitze zu verdrängen, obwohl auch die "Wikinger" daheim gegen Hartberg mit einem 0:0 enttäuschten. "Es war sicher nicht unser bestes Spiel, deswegen nehmen wir den Punkt mit", sagte Kapitän Marcel Ziegl. Trainer Robert Ibertsberger war "natürlich ein bisschen enttäuscht", dass seine Mannschaft keinen Sieg nachlegen konnte. "Der Druck in der Qualifikationsgruppe ist natürlich da. Auch gegen Wattens wird es nicht einfach", sagte Ibertsberger mit Blick auf das kommende Duell gegen die Tiroler vor heimischer Kulisse.

Den Hartbergern blieb derweil das Glücksgefühl eines Torjubels erneut verwehrt, in der Liga sind es bereits schier ewige 657 Minuten. Was denn noch auf einen Treffer fehlt? "Wie man gesehen hat, nicht mehr viel", sagte Trainer Klaus Schmidt, der mit dem Punktgewinn zufrieden war. "Wir bauen auf diese Leistung auf. Es hat noch keine Bundesligamannschaft in den letzten 15 Jahren über 700 Minuten kein Tor geschossen, die werden wir auch nicht sein." Am Karsamstag ist die Admira zu Gast, die gegen den LASK zum vierten Mal in Folge ungeschlagen blieb und einen "hoch zufriedenen" Trainer Andreas Herzog hinterließ. Auf den LASK fehlt den Südstädtern nur ein Punkt.

apa

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