03.04.2022 20:04 Uhr

Schiedsrichter Dingert nach Wechselpanne unter Druck

Schiedsrichter Dingert in der Kritik
Schiedsrichter Dingert in der Kritik

Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) sieht die Verantwortung für die Wechselpanne des deutschen Rekordmeisters Bayern München im Spiel beim SC Freiburg (4:1) bei Schiedsrichter Christian Dingert.

"Normalerweise hätte er oder jemand aus seinem Team sich vor der Spielfortsetzung vergewissern müssen, dass die Anzahl der Spieler stimmt. Das hat er nicht gemacht und somit ist es ein Fehler des Schiedsrichters", sagte Wagner im Interview mit "Spox" und "Goal".

Die Münchner standen kurz vor dem Ende beim Stand von 3:1 für wenige Sekunden mit zwölf Spielern auf dem Platz. Dingert könne "die Aufgabe delegieren", so Wagner, "aber es liegt in seiner Verantwortung, dass das Spiel mit der richtigen Anzahl an Spielern auf beiden Seiten fortgesetzt wird."

Bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman hatte Bayern-Teammanagerin Kathleen Krüger statt der Nummer 11 seine alte Nummer 29 anzeigen lassen. Der Franzose fühlte sich daher nicht angesprochen. "Die Tafel ist eine Unterstützung und damit ein Hilfsmittel. So etwas kann immer passieren, und nochmal: Am Ende ist der Schiedsrichter verantwortlich", sagte der ehemalige Unparteiische Wagner.

"Das ist ein Fauxpas des Schiedsrichter-Teams"

Ex-FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher sieht es ebenso. "Das ist ein Fauxpas des Schiedsrichter-Teams, der so nicht passieren darf, wenn man konzentriert die Spielleitung bis zum Ende durchbringt", sagte Kircher, der als offizieller DFB-Schiedsrichter-Beobachter in Freiburg im Einsatz war, dem "SWR": "Für die Auswechselvorgänge ist nicht der FC Bayern zuständig. Das ist ein Auswechselvorgang, den das Schiedsrichter-Team zu überwachen hat."

Ob Freiburg Protest gegen die Wertung der Begegnung einlegt, ist offen. "Wenn der SC Freiburg Protest einlegt, muss der Fehler ermittelt werden. Dass es einen Fehler gab, ist unzweifelhaft. Dann muss das DFB-Sportgericht ermitteln, ob es eine Spielrelevanz hatte", sagte Wagner.

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