28.03.2022 13:31 Uhr

Flick verteilt Einsatzgarantien für Niederlande-Duell

Hansi Flick trifft mit Deutschland auf die Niederlande
Hansi Flick trifft mit Deutschland auf die Niederlande

Beim ersten Duell gegen eine Top-Nation in seiner Amtszeit verlangt Hansi Flick von seinen Nationalspielern absoluten Siegeswillen. Vor den Niederländern hat er Respekt, aber keine Angst.

Hansi Flick plauderte gerade über den ersten großen Härtetest seiner Amtszeit, als sein Handy vor ihm vibrierte. "Jetzt ruft gerade Joshua Kimmich an", verriet der Bundestrainer und lachte: "Ich schreib mal, dass ich gleich zurückrufe." Nach dem Telefonat kam er in den Presseraum des DFB-Teamhotels zurück und gab Entwarnung: "Ihr könnt euch beruhigen, es ist alles ruhig."

Damit war klar, dass Flick auch im Klassiker am Dienstag (20:45 Uhr/ARD) in den Niederlanden auf Kimmich verzichten muss, dessen Lebensgefährtin das dritte gemeinsame Kind erwartet. Dass der Mittelfeldboss fehlt, lässt Flick aber nicht als Ausrede gelten, er schwor die Nationalelf vor dem Abflug nach Amsterdam auf Sieg ein: "Ich habe es auch der Mannschaft gesagt: Ich möchte das Spiel gewinnen. Weil jeder Sieg, den wir einfahren, uns noch mehr Vertrauen in die eigene Stärke gibt."

Mit seiner Rekord-Startserie von acht Siegen in acht Spielen hat Flick schon viel bewegt, doch die reine Statistik interessiert den 57-Jährigen "ganz wenig". Wenn man aber Ende Dezember sagen würde, "wir haben acht Spiele in Folge gewonnen, dann könnte ich damit supergut leben", sagte er, "wir alle wissen, was das bedeuten würde". Der fünfte Weltmeister-Titel für Deutschland bei der Winter-WM in Katar wäre perfekt.

Flick verteilt Einsatzgarantien

Wie titelreif das DFB-Team schon ist, wird das Prestigeduell mit Oranje zeigen. Der Kader des Erzrivalen sei durchweg "mit Topspielern" gespickt, "das wird für uns ein Gradmesser", betonte der Bundestrainer, aber: "Auch wir sind gut besetzt und wollen dem Gegner unser Spiel aufzwingen", sagte Holland-Fan Flick.

Er habe den Fußball dort "immer sehr geschätzt und geliebt", verriet er, "ich habe mich da auch fortgebildet". Und Bondscoach Louis van Gaal, einer seiner Vorgänger bei Bayern München, sei jemand gewesen, "an dem ich mich als Trainer orientiert habe".

Weil es für ein Testspiel um viel geht, wird Flick anders als beim standesgemäßen 2:0-Heimsieg gegen Israel drei Tage zuvor auf größere Experimente verzichten. Es dürfte die aktuell stärkste Elf starten, Kapitän Manuel Neuer sowie die Offensivstars Thomas Müller und Leroy Sané werden beginnen. Auch dem Innenverteidiger Antonio Rüdiger, der vor seinem 50. Länderspiel steht, gab Flick eine Einsatzgarantie.

Musiala eine "Option"

Als Kimmich-Ersatz sieht Flick Youngster Jamal Musiala als "Option". Ob im Sturmzentrum Timo Werner, der in sechs Spielen unter Flick sechsmal traf, oder Kai Havertz beginnt - da ließ er sich nicht in die Karten schauen. Der Bundestrainer kündigte aber an: "Wir werden eine top vorbereitete Mannschaft auf den Platz schicken."

Und offenbar auch einen top motivierte. Man wolle im "Derby", sagte Müller, unbedingt "eine sehr gute Figur abgeben". Auch Thilo Kehrer kann den ersten Vergleich mit einer Top-Nation seit dem frühen EM-Aus im Achtelfinale gegen England (0:2) kaum erwarten: "Mit Holland kommt ein ganz großer Gegner, wir freuen uns drauf."

Die Niederländer, die mit Freiburg-Profi Mark Flekken im Tor auflaufen, haben sich durch ein 4:2 gegen Dänemark für den Klassiker warmgeschossen. Es verspricht ein packendes Duell zu werden - das sich Kimmich nur am Fernseher anschauen kann. Falls er nicht gerade im Kreißsaal ist.

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