25.03.2022 08:09 Uhr

Baumgartner: "Ein ganz schwerer Abend"

Baumgartner war in Cardiff nicht vom Glück verfolgt
Baumgartner war in Cardiff nicht vom Glück verfolgt

Christoph Baumgartner hat bei der 1:2-Niederlage des österreichischen Nationalteams im WM-Play-off-Semifinale gegen Wales eine tragische Figur abgegeben. Der Hoffenheim-Profi traf am Donnerstag in Wales in der fünften Minute bei der einzigen Großchance der ÖFB-Auswahl im gesamten Spiel die Latte und verschuldete rund 20 Minuten später jenen Freistoß, der zum 1:0 der Gastgeber durch Gareth Bale führte.

Danach zeigte sich Baumgartner geknickt: "Ich bin extrem enttäuscht", sagte der Niederösterreicher. "Das Spiel hätte ganz anders laufen können, wenn ich die erste Chance mache." Der Offensivspieler lief nach Idealpass von Marcel Sabitzer allein auf den walisischen Goalie Wayne Hennessey zu, sein Schuss hätte wohl gepasst, wurde aber von Neco Williams entscheidend an die Latte abgefälscht.

"Ich glaube, ich habe eigentlich gar nicht viel falsch gemacht. Vielleicht habe ich einen Tick zu lange gewartet, dann grätscht er noch rein und der Ball fällt dann leider von der Latte raus", meinte Baumgartner. Wenig später ließ er Harry Wilson am Sechzehner auflaufen, obwohl der Waliser den Ball ziemlich sicher nicht mehr erwischt hätte. Dies sei ein "nicht sehr cleveres Foul" gewesen, meinte Baumgartner. "Vor allem, wenn man weiß, dass Gareth Bale auf der anderen Seite spielt."

Der 32-Jährige versenkte den Freistoß im Kreuzeck und traf danach auch noch ein zweites Mal sehenswert. "Ein ganz schwerer Abend, speziell für mich", resümierte Baumgartner. Mit einem 1:0 im Rücken hätte sich das ÖFB-Team um einiges leichter getan, vermutete der 18-fache Internationale (sechs Tore). "Ich hätte uns mit dem Führungstreffer einen Riesengefallen getan. Gerade in diesem Hexenkessel wäre es ein Vorteil gewesen, gleich für Ruhe zu sorgen."

Arnautović denkt an Team-Rücktritt

So blieb die Hoffnung von Wales auf die erste WM-Teilnahme seit 1958 bestehen, während jene von Österreich auf das erste Weltturnier seit 1998 zu Ende ging. Baumgartner hat als 22-Jähriger noch Gelegenheiten, das WM-Ticket zu lösen, für ältere Kicker wie den 31-jährigen Aleksandar Dragović und den bald 33-jährigen Marko Arnautović könnte es die letzte Möglichkeit gewesen sein, auf der ganz großen Bühne dabei zu sein. "Ich hätte den Jungs gern geholfen, sich diesen großen Traum zu erfüllen. Für mich wird es noch die Chance geben, für den einen oder anderen nicht", befürchtete Baumgartner.

Dieser Situation ist sich Arnautović bewusst. Wohl auch deshalb ließ der Bologna-Profi nach dem Schlusspfiff erkennen, dass ein baldiger Abschied aus der ÖFB-Auswahl nicht ausgeschlossen ist. "Ich werde mir alles durch den Kopf gehen lassen, ob das noch alles passt", erklärte der zuletzt immer wieder von kleineren Blessuren geplagte Wiener im "ORF". Wie die Entscheidung ausfallen werde, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, meinte Arnautović und betonte: "Ich bin der Nationalmannschaft sehr dankbar und extrem stolz darauf, immer dabei zu sein."

Keine Gedanken über einen Team-Rücktritt machte sich David Alaba - vielmehr blickte der Real-Madrid-Spieler schon in die Zukunft. "Die Niederlage tut sehr weh, und das wird dauern. Aber wenn man am Boden liegt, steht man auf und schaut wieder nach vorne", erklärte der 29-Jährige. Sein Clubkollege Bale, der im Gegensatz zu Alaba bei Real praktisch nie zum Einsatz kommt, entschied die Partie. "Gareth hat den Unterschied ausgemacht. Wir haben unser Ziel nicht erreicht", lautete die Bilanz des Wieners.

apa

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