18.03.2022 22:18 Uhr

Skandal in Bochum! Spiel nach Becher-Wurf abgebrochen

In der 68. Minute wurde Schiri-Assistent Christian Gittelmann (l.) von einem Becher am Kopf getroffen
In der 68. Minute wurde Schiri-Assistent Christian Gittelmann (l.) von einem Becher am Kopf getroffen

Ein Becherwurf auf den Schiedsrichterassistenten hat das Westduell ohne Cheftrainer vorzeitig beendet: Nachdem Christian Gittelmann in der 70. Minute an der Seitenlinie am Kopf getroffen worden war, brach Referee Benjamin Cortus das Spiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach ab. Die Gäste führten zu diesem Zeitpunkt mit 2:0.

"Wir möchten uns in aller Form entschuldigen für den Vorfall. Es ist sehr, sehr schade, dass wir das erste Mal vor 25.000 Zuschauern spielen dürfen und das Spiel keine sportlichen Ausgang nimmt. Es ist absolut schade, nicht akzeptabel. Sowas darf nicht passieren", sagte Bochums Sportchef Sebastian Schindzielorz bei "DAZN". Über die Konsequenzen wollte sich der Sportdirektor nicht äußern.


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Es war er achte Spielabbruch in der Fußball-Bundesliga, der erste seit dem 1. April 2011. Auch damals war beim 0:2 des FC St. Pauli gegen Schalke 04 ein Linienrichter von einem Bierbecher getroffen worden. Vor dem Spiel hatten die Bochumer die 25.000 Zuschauer im Ruhrstadion extra mit einem Video mit Kapitän Anthony Losilla gebeten, keine Gegenstände auf das Feld zu werfen und das Bier lieber zu trinken.

Gladbach zum Zeitpunkt des Becherwurfs auf Siegkurs

Alassane Pléa (55.) und Breel Embolo (61.) hatten die Tore der Gladbacher erzielt, die zuletzt vor 27 Jahren im Ruhrstadion gewonnen hatten. Die Fohlen, die schon vor einer Woche ohne Hütter 1:0 gegen Hertha BSC gewonnen hatten, dürften die drei Punkte nach den Vorfällen am grünen Tisch erhalten und mit 33 Punkten am Aufsteiger vorbeiziehen.

Die Bochumer, die ihre vierte Niederlage in den letzten fünf Pflichtspielen kassierten, haben einen Punkt weniger. Für die Westfalen, bei denen Trainer Thomas Reis ebenfalls infiziert fehlte, dürfte es teuer werden. Es war in der ersten Bundesligasaison nach elf Zweitligajahren nicht der erste Becherwurf Richtung Spielfeld.

Bis zum Spielabbruch hatten die beiden Trainer daheim am Fernseher ein sehr hektisches Spiel gesehen. Auch sieben Spieler hatten wegen Corona gefehlt. Bei den Bochumern fielen mit Cristian Gamboa, Maxim Leitsch, Milos Pantovic und Robert Tesche gleich vier Akteure aus. Gladbachs Co-Trainer Christian Peintinger musste auf Nico Elvedi, Patrick Herrmann und Marvin Friedrich verzichten.


Die Stimmen der Trainer:

Markus Gellhaus (Co-Trainer VL Bochum): "Als Allererstes muss man sich in aller Deutlichkeit entschuldigen. Das ist peinlich und nicht akzeptabel. Wir wünschen dem Linienrichter, dass er schnellstmöglich wieder topfit ist. Der Frust der Spieler sitzt tief, sie wollten das im sportliche Wettkampf klären."

Christian Peintinger (Co-Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es ist traurig, dass ein Spiel so enden muss. Ich hoffe, dem Linienrichter geht es dementsprechend wieder gut. Dass es so ein Ende nimmt, ist natürlich bitter, das hat auf dem Fußballplatz nichts verloren."

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