18.03.2022 05:00 Uhr

LASK-Sieg gegen Slavia ohne Happy End

Der LASK verabschiedete sich trotz Siegs aus dem Europacup
Der LASK verabschiedete sich trotz Siegs aus dem Europacup

Vier LASK-Tore, zwei Platzverweise für Slavia Prag und ein verrücktes Finish haben für das "Wunder von St. Pölten" nicht gereicht. Immerhin verabschiedeten sich die Linzer dank später Trendwende mit einem 4:3-Sieg, weiteren 0,4 Punkten für die Fünfjahreswertung und somit einem Dur-Akkord aus der Conference League. Am Ende blieb aber vor allem eine Erkenntnis: "Slavia war auf alle Fälle eine Nummer zu groß für uns", wie Mittelfeldmann Peter Michorl betonte.

Wie schon im Hinspiel hatte man auch im "Europacup-Exil" in St. Pölten mit dem schnellen nigerianischen Stürmer Yira Sor große Probleme, der 21-Jährige bereitete das zweite Slavia-Tor von Alexander Bah vor (37.) und traf selbst zum 3:1 (62.). Schon beim 4:1-Sieg in Prag hatte Sor doppelt genetzt. "Er hat uns richtig Schmerzen bereitet", gestand Außenbahnspieler Rene Renner. "Es ist schwer, bei seinem Tiefgang und seiner Schnelligkeit alles zu verteidigen", meinte Trainer Andreas Wieland, befand aber auch: "Man kann es besser kontrollieren, das haben wir phasenweise besser als in Prag gelöst."

Anstatt das erhoffte schnelle Tor zu erzielen, kassierte der LASK trotz eines engagierten Beginns in der 24. Minute das 0:1. Nach dem "Stolpertor" von Philipp Wiesinger zum 1:1-Ausgleich wäre aber noch immer alles möglich gewesen - hätte man nicht eine gute Minute später schon das 1:2 kassiert. "Ein Knackpunkt", wie Wieland zugeben musste. "In solchen Momenten musst du den Fokus besonders hochhalten. Das darf uns nicht passieren, das ist schülerhaft. Das führt dann dazu, dass es auf diesem Niveau nicht reicht", ärgerte sich der 38-Jährige.

Dass am Schluss noch einmal ein zarter Hauch von Spannung aufkam, lag nicht zuletzt an der Gelb-Roten bzw. Roten Karte, die Aiham Ousou (43.) bzw. Srdjan Plavsic (86.) sahen. Die "Joker" Andreas Gruber (88.) und Alexander Schmidt (89.) schlugen zu und stellten damit zumindest den Willen der "Hausherren" unter Beweis. "Man kann schon auch ein positives Fazit ziehen", war Renner überzeugt. "Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt, nicht aufgegeben, wollten zumindest ein Unentschieden bzw. einen Sieg holen." Michorl stimmte dem zu: "Das Hinspiel war der schwärzeste Europacup-Abend, heute haben wir zum Abschluss ein spektakuläres Spiel abgeliefert."

Naturgemäß suchte auch Wieland nach Positiva. "Es war ein verdienter Aufstieg Slavias. Aber wir haben ein anderes Gesicht (des LASK, Anm.) gesehen, mehr Leidenschaft, mehr Bereitschaft, eine bessere Umsetzung des Matchplans - wenn auch nicht zu hundert Prozent", konstatierte er. "Ich bin trotzdem stolz, dass die Mannschaft - wenn auch in Überzahl, den Willen gezeigt hat, das Spiel zu drehen."

Viele Punkte für Fünfjahreswertung

Für Wieland, der im September nach schwachem Saisonstart Dominik Thalhammer abgelöst hatte, ging damit eine durchaus erfreuliche Europacupsaison zu Ende. Während Michorl und Co. in der Liga den Anschluss verpassten und in der Qualigruppe um einen EC-Platz kämpfen müssen, holten die "Athletiker" in der ECL den Gruppensieg und steuerten in der Fünfjahreswertung insgesamt 18,5 Punkte und damit fast so viel wie Salzburg (19) zum historischen Punkteresultat aller österreichischen Vertreter bei.

"Wir können stolz auf die Saison in der Conference League sein", sagte Renner, dessen Truppe die kleine Moralinjektion von St. Pölten wohl gut gebrauchen kann. Am Sonntag wartet in der Liga das Gastspiel in Hartberg. "Wir sind im Cup und international ausgeschieden, somit bleibt nur mehr die Meisterschaft übrig, da gilt es jetzt die ganze Kraft reinzulegen", betonte Wieland.

apa

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