14.03.2022 19:53 Uhr

Fast 70 Hooligans nach Krawallen in Marokko in Haft

Schwere Ausschreitungen im marokkanischen Fußball-Pokal
Schwere Ausschreitungen im marokkanischen Fußball-Pokal

Einen Tag nach den schweren Ausschreitungen im marokkanischen Fußball-Pokal befinden sich weiterhin fast 70 Krawallmacher in Polizeigewahrsam.

Das bestätigten die Behörden in Rabat auf Anfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP. Rund 20 der festgesetzten Personen sind demnach noch minderjährig.

Ursprünglich hatten die Sicherheitskräfte am vergangenen Sonntag nach der Randale beim Spiel zwischen dem Armeeklub AS FAR Rabat und Maghreb Fez insgesamt 160 Hooligans, davon 90 Jugendliche, vorübergehend festgenommen. Bei den Ausschreitungen erlitten Behördenangaben zufolge 103 Polizisten und 57 Rowdies teils schwerere Verletzungen.

Die Situation eskalierte nach Rabats 0:2-Niederlage. Ultras der Gastgeber stürmten nach dem Schlusspfiff über die Absperrungen und liefen auf das Spielfeld, um gegnerische Anhänger gewalttätig anzugreifen. Als die Polizei einschritt, bewarfen die mit Messern, Flaschen und Steinen bewaffneten und teilweise alkoholisierten Randalierer aus beiden Lagern die Einsatzkräfte mit Gegenständen. 

Im Zuge der Ausschreitungen gingen außerdem rund um das Stadion mehrere Fahrzeuge in Flammen auf. Darüber hinaus entstand Sachschaden in noch unbekannter Höhe.

Der nationale Verband erteilte in einer ersten Reaktion AS-FAR-Fans für sämtliche Spiele der restlichen Saison Stadionverbot. Maghreb-Anhänger sind von den nächsten zwei Begegnungen ihrer Mannschaft ausgeschlossen.

Die Krawalle in Rabat bedeuten einen Rückschlag für die Bekämpfung von Gewalt im marokkanischen Fußball. Nach tödlichen Ausschreitungen vor fünf Jahren hatten die Behörden etablierte Ultra-Organisationen aufgelöst und vorübergehend auch Banner und Transparente auf den Zuschauerrängen verboten.

In Marokkos Fußball, der besonders auch von der Rivalität der Lokalrivalen Wydad und Raja Casablanca geprägt ist, sind Zuschauer nach zwei Jahren ausschließlich mit Geisterspielen erst wieder seit Ende Februar zugelassen.

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