05.03.2022 17:39 Uhr

Eigentor-Premiere von Müller: Bayern bremst sich selbst

Kein Sieger zwischen FC Bayern und Bayer Leverkusen
Kein Sieger zwischen FC Bayern und Bayer Leverkusen

So hatte sich Thomas Müller sein Comeback nach der zweiten Corona-Infektion nicht vorgestellt.

Das erste Eigentor des Fußball-Nationalspielers im 407. Bundesligaspiel kostete den FC Bayern München beim 1:1 (1:1) im Topspiel gegen Bayer Leverkusen den Heimsieg und damit auch eine erfolgreiche Generalprobe vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen RB Salzburg.

Mit einer verunglückten Abwehraktion im eigenen Strafraum lenkte Müller am Samstag einen Leverkusener Freistoß von Kerem Demirbay in der 36. Minute ins eigene Tor. Zuvor hatte Nationalverteidiger Niklas Süle den Tabellenführer vor 25.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena mit seinem ersten Saisontor in Führung gebracht (18.).

"Nach dem unglücklichen 1:1 sind wir ein bisschen zusammengefallen. Das darf uns nicht passieren", sagte Süle bei "Sky" und fügte an: "Man hat Phasen, in denen man ein bisschen weniger Selbstvertrauen hat, wenn Rückschläge kommen. Das 1:1 ist zu wenig."

Die größte Chance zum Bayern-Sieg vergab Marcel Sabitzer. Kurz nach seiner Einwechslung tauchte der Österreicher - freigespielt von Jamal Musiala - alleine vor dem Leverkusener Tor auf, scheiterte aber an Schlussmann Lukas Hradecky (62.). Die Münchner bleiben trotz der zwei eingebüßten Punkte auf Meisterkurs - und Bayer auf Königsklassenkurs.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic fehlte nach einem positiven Corona-Schnelltest im Stadion auf der Bayern-Bank, auf der auch Leroy Sané zu Spielbeginn Platz nehmen musste. Der Nationalspieler bekam von Trainer Julian Nagelsmann wie bei seinem Siegtor vor einer Woche beim 1:0 in Frankfurt wieder die Joker-Rolle zugeordnet. Sané kam nach einer Stunde ins Spiel - zum Matchwinner wurde er diesmal nicht.

Müller befördert den Ball ins Tor des FC Bayern

Nagelsmann verstärkte gegen die offensivstarken Leverkusener die Abwehr, setzte gegen die gefährlichen Moussa Diaby und Florian Wirtz auf eine Viererkette mit Omar Richards als Ersatz für den gesperrten Lucas Hernández. Aus einer guten Spielkontrolle erarbeiteten sich die Bayern Chancen. Nach einer Ecke von Joshua Kimmich herrschte Chaos in der Bayer-Abwehr, das Süle mit seinem Volleyschuss bestrafte.

Es war ein vorgezogenes Abschiedsgeschenk des Nationalverteidigers, der vor seinem ablösefreien Wechsel zu Borussia Dortmund im Sommer aktuell seine Klasse beweist. Anerkennende Worte für Süle hatte es vor dem Anpfiff von Bayern-Boss Oliver Kahn gegeben: "Ich finde das eine professionelle Einstellung, die Niklas an den Tag legt. Er wirft hier noch mal alles rein." Süle will sich mit Titeln verabschieden.

Die Bayern hatten eigentlich alles im Griff, bis sie sich selbst aus der Siegspur beförderten. In eine Freistoßhereingabe von Demirbay sprang Kapitän Müller und lenkte den Ball mit dem Fuß vor dem fangbereiten Torwart Sven Ulreich ins eigene Tor.


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Kurz darauf hatte Dayot Upamecano mal wieder einen seiner zu häufigen Aussetzer: Der Bayern-Verteidiger spielte schlampig zurück zu Torwart Ulreich. Amine Adli spritzte dazwischen, umkurvte Ulreich - und schoss dann aus spitzem Winkel an den Pfosten (42.). Kurz darauf verhinderte Ulreich mit einer Rettungstat gegen Charles Aránguiz das 1:2. Leverkusen hätte zur Pause führen können, ja sogar müssen.

Auch nach dem Seitenwechsel boten die Bayern Angriffsflächen in der von Nagelsmann vorher als wichtig deklarierten Restverteidigung. Die Gäste stachen bei ihren Kontern aber nicht zu. Und die Bayern? Waren bemüht, fanden aber offensiv kaum Lösungen. Zudem hielt Hradecky den Punkt für Leverkusen gegen Musiala (47.) und vor allem Sabitzer fest.

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