27.02.2022 10:56 Uhr

Hertha in der Krise, Rückendeckung für Korkut

Korkut und die Hertha sind im freien Fall
Korkut und die Hertha sind im freien Fall

Tayfun Korkut verschloss sich nicht der düsteren Realität. "Die Tabelle schaue ich mir schon an. Wenn ich sie mir nicht anschauen würde, wäre das fahrlässig", sagte der Trainer von Hertha BSC. Denn schließlich offenbare diese schwarz auf weiß, "dass wir viel Arbeit haben". Mit dem 0:3 (0:1) beim SC Freiburg ist diese nicht weniger geworden - im Gegenteil.

Die Lage der Berliner spitzt sich immer weiter zu, das Horrorszenario Abstieg wird immer mehr zur realen Drohkulisse. Seit sieben Spielen ohne Sieg, schlechtestes Team im Jahr 2022 - zwangsläufig kommt beim in den vergangenen Jahren von nahezu chronischer Unruhe geplagten Hauptstadtklub mal wieder eine Trainerdiskussion auf.

"Irgendwann brauchst du Punkte und musst den Bock umstoßen. Aber das hat mit dem Trainer gar nichts zu tun", sagte Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic im "ZDF".

Nur zwei Siege feierte Korkut seit seinem Amtsantritt Ende November in elf Ligaspielen, der Punkteschnitt von 0,82 liegt gar unter dem von Vorgänger Dárdai (1,08) in dieser Spielzeit. Doch derzeit gibt es für ihn auch einige entlastende Argumente.

Hertha schluckt das nächste "brutale Ergebnis"

Wegen Corona und einigen Verletzungen fehlte in Freiburg mal wieder eine halbe Stammmannschaft. Im Tor musste mit Marcel Lotka nach einer schier einzigartigen Ausfallflut gar die Nummer fünf beginnen.

"Es ist wichtig, dass mal wieder alle Spieler zur Verfügung stehen. Das hatten wir zwei, drei Wochen nicht", klagte Korkut: "Ich brauche Personal, um die nötigen Inhalte weiterzugeben."

Dabei machte es seine Rumpftruppe in Freiburg nicht einmal schlecht, agierte über weite Phasen des Spiels auf Augenhöhe. "Wenn wir das Ergebnis und den Spielverlauf betrachten, spiegelt das 0:3 die Partie überhaupt nicht wider", sagte der Trainer.

Bobic sprach bei "Sky" von einem "brutalen" Ergebnis. Ins Besondere der letztlich wegweisende Elfmeterpfiff vor dem 0:1 sorgte für Unmut.

Korkut sieht Berliner Fehler

"Für mich ist es eine klare Fehlentscheidung", wetterte Bobic. Vincenzo Grifo (12.) versenkte allen Diskussionen zum Trotz eiskalt, in der Schlussphase erhöhten Kevin Schade (83.) und Lucas Höler (86.) gegen alles riskierende Herthaner. "Uns hat die Effektivität gefehlt, wir müssen vor dem Tor galliger werden und in solchen Situationen alles reinlegen", analysierte Korkut.

Es gehe nun darum, den Blick schnellstmöglich nach vorne zu richten. "Rückschläge muss man vertragen. Wenn man unten steht, geht nichts von alleine", so der Coach weiter: "Wir haben jetzt ein Heimspiel und wollen schleunigst punkten." Für diese Mission dürften diese Woche endlich auch einige Spieler zurückkehren.

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