25.02.2022 12:00 Uhr

Gladbach muss Tragödie vor Schlüsselduell verarbeiten

Roland Virkus und Gladbach müssen vor dem Schlüsselduell eine Tragödie verkraften
Roland Virkus und Gladbach müssen vor dem Schlüsselduell eine Tragödie verkraften

Der Fußball trat bei Borussia Mönchengladbach aufgrund der Tragödie um Jordi Bongard in den Hintergrund.

Der Tod des 20 Jahre alten Abwehrspielers bei einem Autounfall in der Nacht zum Donnerstag sorgte für tiefe Trauer und Entsetzen beim fünfmaligen deutschen Meister vor dem richtungweisenden Bundesligaspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg.

"Wir sind fassungslos", sagte Sportdirektor Roland Virkus. Nach der "schrecklichen Nachricht" strich der Klub kurzerhand das Training und die PK am Donnerstag. "Unser tiefes Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei Jordis Familie", hatte Virkus betont. Bongard spielte seit 2013 bei der Borussia, seit Juli 2021 hatte er einen Profivertrag.

Für die Gladbacher wird es nicht einfach, die furchtbare Nachricht zu verarbeiten und sich auf die Tagesarbeit zu konzentrieren. Doch die angespannte Tabellensituation nach dem 0:6 zuletzt bei Borussia Dortmund zwingt die Fohlen dazu, sich wieder auf den Abstiegskampf zu fokussieren.

Dieser hinterlässt auch bei anderen Profis der Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt Spuren. "Für die Birne" sei ständiger Abstiegskampf "auf alle Fälle nicht leicht", sagte Augsburgs Stürmer Florian Niederlechner dem "BR": "Immer den negativen Druck zu haben, ist nicht schön."

Auch Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo räumte vor dem Derby am Freitag bei der TSG Hoffenheim ein, dass sein junges Team nicht so gut "mit dem Ergebnisdruck umgehen kann".

Druck für den VfB Stuttgart wird größer

Und dieser Druck wird vor den Wochen der Wahrheit für alle Bundesliga-Krisenklubs immer größer. Auch der FC Augsburg auf dem Relegationsplatz, Hertha BSC und Mönchengladbach stecken tief in der Krise.

Geht es nach Max Kruse, Torjäger beim selbst noch gefährdeten VfL Wolfsburg, ist die Lage im Keller jedoch schon jetzt klar. "18. Fürth, 17. Hertha, 16. Stuttgart", lautete sein Tipp für das Saisonende.

Die Traditionsklubs Gladbach und Hertha sind trotz jeweils einem halben Dutzend Gegentoren bei den jüngsten Klatschen gegen den BVB bzw. Leipzig (1:6) fest vom Klassenerhalt überzeugt.

Auch die Arbeitsplätze der Trainer Adi Hütter und Tayfun Korkut sind dem Vernehmen nach nicht gefährdet - zumindest noch nicht.

Hertha-Trainer Korkut spürt "Ruhe und Zusammenhalt"

Hertha-Trainer Korkut hat derweil trotz aller Abstiegs- und Coronasorgen - auch Torwart Alexander Schwolow ist positiv getestet - "kein negatives Gefühl".

Er spüre vor dem Spiel in Freiburg gar "viel Ruhe um mich herum und Zusammenhalt". Trotzdem muss Korkut ab sofort liefern, die aktuelle Rückendeckung von Geschäftsführer Fredi Bobic ist nicht unendlich.

Der "unabsteigbare" FCA kann am Sonntag gegen Borussia Dortmund immerhin wieder auf Markus Weinzierl bauen. Der Trainer kehrte nach Corona-Erkrankung auf den Trainingsplatz zurück.

Panik angesichts der Tabellensituation? Fehlanzeige. Der FCA hatte "schon häufig Drucksituationen. Wir werden uns dagegenstemmen", sagte Manager Stefan Reuter. Auch wenn Abstiegskampf nicht leicht für die Birne ist.

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