22.02.2022 13:15 Uhr

Rangnick gegen Simeone: Wer darf weitermachen?

Ralf Rangnick ist bei Manchester United nicht unumstritten
Ralf Rangnick ist bei Manchester United nicht unumstritten

Letzte Ausfahrt Champions League - für Manchester United mit Ralf Rangnick genauso wie für den "ewigen" Diego Simeone bei Atletico Madrid. Denn die beiden europäischen Schwergewichte wanken in dieser Spielzeit gewaltig.

Abgeschlagen in der Liga, teilweise kläglich gescheitert in den Pokal-Wettbewerben - nur der Henkelpott ist noch greifbar. Das Achtelfinalduell in der Königsklasse dürfte zum Schlüsselmoment für die Zukunft beider Trainer werden.

Rangnick ist vor dem Hinspiel am Mittwoch trotz zwei Ligasiegen nacheinander nicht gerade unumstritten, die öffentliche Kritik mehrte sich in den vergangenen Wochen.

Der Deutsche sei vielmehr ein Sportdirektor als ein Trainer, ätzte United-Ikone Paul Scholes. "Es ist Manchester United, die sollten überall die Besten haben", betonte der 47-Jährige bei "BT Sports".

Dazu zähle er Rangnick nicht. "Ich glaube, er hat in zwei der letzten zehn Jahre eine Mannschaft trainiert. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag den Mann, ich denke, er kommt wirklich gut rüber.  Aber es sieht so aus, als ob es ihm in den letzten fünf oder sechs Jahren an Erfahrung als Trainer gefehlt hat", führte Scholes aus. Bis Saisonende läuft Rangnicks Vertrag als Teammanager, er selbst zeigte durchaus Interesse an einer längeren Zeit in diesem Amt.

Nur ein Sieg gegen Atletico hilft Rangnick und Manchester United weiter

"Ich glaube nicht, dass er den Job am Ende der Saison bekommt", urteilte der ehemalige United-Spieler Gary Neuville. Dafür schwelen derzeit bei United schlicht zu viele Brandherde.

Da wären der angeblich schwindende Rückhalt vom ebenfalls in der Kritik stehenden Superstar Cristiano Ronaldo sowie Diskussionen um eine Absetzung von Kapitän Harry Maguire.

Dazu die generelle sportliche Situation - Zittern um einen Champions-League-Platz in der Liga und Blamagen in beiden Pokal-Wettbewerben.

Simeone durchlebt schwerste Zeit seit Dienstantritt

Nur mit einem Triumph gegen Atletico darf sich Rangnick wohl Hoffnung auf eine langfristige Zukunft als Teammanager machen. Umgekehrt gilt das auf der Gegenseite aber wohl auch für Simeone.

Der Argentinier durchlebt gerade die schwerste Zeit seit seinem Dienstantritt in Madrid im Dezember 2011. Vom Meister zum Wackelkandidaten im Champions-League-Rennen, vom gefürchteten Defensiv-Bollwerk zur Schießbude - die Rojiblanco kriseln.

"Man muss selbstkritisch sein und die Realität sehen. Das Leben ist wie der Fußball, es stellt uns mit Hindernissen auf die Probe", sagte Simeone und fügte kämpferisch an: "Hinfallen und wieder aufstehen, das sind wir alle".

Ex-Trainer des FC Barcelona als Simeone-Nachfolger im Gespräch

Wohl erstmals in seiner Amtszeit wird in der spanischen Presse schon über mögliche Nachfolgekandidaten wie Ernesto Valverde spekuliert.

"Wir haben noch nicht daran gedacht, dass Simeone nicht mehr Trainer von Atletico Madrid sein wird", beschwichtigte Vereinspräsident Enrique Cerezo: "Es wäre weder logisch noch fair, einen anderen Trainer zu suchen. Wir werden Simeone noch eine Weile haben." Bei einem Sieg gegen United und Rangnick wohl ohnehin.

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