21.02.2022 15:33 Uhr

Wilde Achterbahnfahrt: BVB will "die Scheiße auslöffeln"

Der BVB fuhr gegen Gladbach einen 6:0-Kantersieg ein
Der BVB fuhr gegen Gladbach einen 6:0-Kantersieg ein

Borussia Dortmund sitzt weiter ganz vorne in der Fußball-Achterbahn. Der kuriose Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach macht auch Hoffnung für die Europa League.

Vom wildesten Karussell des deutschen Fußballs schwirrt allen bei Borussia Dortmund längst der Kopf. "Keiner von uns will diese Achterbahnfahrt", sagte Julian Brandt nach dem kuriosen 6:0 (2:0)-Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach.

Erst blamabel, dann furios - was folgt im BVB-Ergebnis-Roulette nun wohl im Europa-League-Rückspiel bei den Glasgow Rangers? "Wir versuchen, die Scheiße am Donnerstag auszulöffeln."

Doch die Dortmunder kennen ihre Launen inzwischen. Der überragende Marco Reus beispielsweise ging noch am Donnerstag beim 2:4 gegen die Rangers leblos mit unter, diesmal erzielte er völlig durchnässt und matschverschmiert zwei Tore selbst und bereitete drei weitere vor. Der BVB bleibt sich und allen Beobachtern ein einziges Rätsel.

"Wir mussten wieder eine Reaktion zeigen - und das haben wir wieder geschafft", sagte Reus. Allerdings bringt sich der BVB auch regelmäßig erst in die blöde Lage, eine solche Reaktion zeigen zu müssen.

BVB will das Endspiel gegen die Rangers annehmen

"Wenn du dich dann in einen Rausch spielst, ist immer alles einfach", berichtete Reus: "Wir haben uns unser Selbstvertrauen zurückgeholt." Zudem steigt die Hoffnung auf die Rückkehr von Erling Haaland, der am Montag die komplette Einheit mitmachte.

Tatsächlich kämpften die Dortmunder endlich mal erfolgreich gegen alle Widerstände. Peitschender Wind, eine Wand aus Regen, zwei frühe Verletzungen und drei riesige Großchancen des Gegners brachten die Borussia nicht vom Weg ab.

Trainer Marco Rose lobte dies und erfand für den vereinsintern enorm wichtig eingeschätzten Donnerstag sogleich die "Reaktion auf die Reaktion": Jetzt nicht abzuschlaffen, sondern das "Endspiel" anzunehmen, müsse das Ziel sein.

Anders: "Wir sollten in jedem Spiel genau so auftreten", forderte Reus. Wobei exakt so vielleicht auch etwas schwierig wäre. Ohne die Glanzparaden von Gregor Kobel im Eins-gegen-eins und das Glück bei einem Lattentreffer von Jonas Hofmann hätte der BVB locker vier Tore kassieren können - wie gegen Glasgow, eben.

Es stand schon 3:0, als die Gladbacher immer noch gleichwertig waren. Besser wäre wohl, gemäß Reus, "wenn wir immer unsere Klasse ausspielen".

Hummels-Schelte zeigt Wirkung - Glück für Reyna

Es schien beim BVB, dass Abwehrchef Mats Hummels nach der Rangers-Blamage mit aufrüttelnden Worten ("unsinniger, unlogischer Fußball") ein kleines Erdbeben in der Kabine ausgelöst hat.

"Mats besitzt eine sehr explizite Wortfindung", sagte Julian Brandt vorsichtig, und Rose steuerte die Erkenntnis bei, dass ja nicht immer alle gut Freund miteinander sein müssen.

Ein kleines Dortmunder Drama löste sich am Montagnachmittag in allgemeiner Erleichterung auf. Gio Reyna hatte unter Tränen den Platz verlassen - er war "ziemlich fertig", sagte Rose.

Der US-Jungstar wird allerdings nur 14 Tage lang nicht trainieren können, er ist deutlich weniger schwer verletzt als befürchtet. Bei Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou hingegen ist es umgekehrt: Er fällt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel "einige Wochen lang" aus.

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