21.02.2022 12:00 Uhr

DFB-Frauen suchen nach der Coolness

Das DFB-Team musste gegen Kanada jüngst eine Niederlage einstecken
Das DFB-Team musste gegen Kanada jüngst eine Niederlage einstecken

Viel Einsatz, zu wenig Ertrag: Das 0:1 gegen Olympiasieger Kanada wollten die DFB-Frauen mit Blick auf die EM schnell als Lernerfahrung abhaken.

So richtig schlau wurde Martina Voss-Tecklenburg nicht aus diesem Spiel. "Wir haben verloren und ich weiß noch nicht ganz genau, warum", sagte die Bundestrainerin nach dem 0:1 (0:1) gegen die Olympiasiegerinnen aus Kanada beim Vierländerturnier in England.

Erkenntnisse gewann die 54-Jährige aber doch an diesem windigen Abend an der Carrow Road in Norwich. Viel "Herz, Leidenschaft und auch Arbeit" habe ihr ersatzgeschwächtes Team investiert, während des Spiel erkannte sie Fortschritte. "Aber", gab Voss-Tecklenburg zu, "natürlich sind wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden."

Nach dem 1:1 gegen Spanien zum Auftakt fehlt dem jungen DFB-Team noch ein Erfolgserlebnis im EM-Jahr. Das soll es rund viereinhalb Monate vor der EURO (6. bis 31. Juli) am Mittwoch (20:30 Uhr) gegen die Gastgeberinnen geben - mit der nötigen Coolness.

"Genauer, eiskalter werden und dann Tore machen", ist laut Sara Däbritz im nächsten Härtetest angesagt. Der Turniersieg beim "Arnold Clark Cup" ist als Tabellenletzter mit nur einem Punkt aber nicht mehr drin für den Rekordeuropameister.

Bundestrainerin setzt auf Entwicklung im DFB-Team

Wichtiger sind der Bundestrainerin beim Kräftemessen mit drei Weltklasseteams aber Entwicklungsschritte. So erhielt die 22-jährige Nicole Anyomi ein Sonderlob als erneuter Aktivposten mit "Speed und Entscheidungsfreudigkeit, sie ist ein Gewinn für uns".

Die junge Abwehrzentrale mit Sophia Kleinherne (21/beide Eintracht Frankfurt) und Jana Feldkamp (23/TSG Hoffenheim) stimmte Voss-Tecklenburg ebenso optimistisch, "wenig bis gar nichts" habe man aus dem Spiel heraus zugelassen. Der Kopfballtreffer durch die kanadische Innenverteidigerin Vanessa Gilles (7.) fiel nach einer Ecke.

Nach zwei enttäuschenden Turnieren will der Olympiasieger von 2016 in diesem Sommer wieder ganz oben mitmischen. Einbahnstraßen-Fußball in der WM-Qualifikation im vergangenen Halbjahr half wenig, um an der Titelreife zu feilen.

Schiedsrichter-Ärger für die Nationalmannschaft

Darauf spielte Voss-Tecklenburg an, als sie die mangelnde Dominanz gegen Topgegner analysieren sollte: "Woher soll sie aber kommen, wenn wir nicht so oft auf dem Niveau spielen?"

Die sieben Veränderungen in ihrer Startelf bereute die Bundestrainerin trotz des fahrigen und hektischen Beginns nicht. Belastungssteuerung sei Pflicht, es gehe zudem um Erfahrungswerte: "Wir möchten, dass jede Spielerin hier etwas mitnimmt."

Sichtlich genervt war Voss-Tecklenburg aber von der Schiedsrichterin, die "heute nicht performen konnte auf diesem Niveau". Emikar Caldera (Venezuela) übersah zwei elfmeterwürdige Szenen der Kanadierinnen, ließ jedoch auch eine Notbremse von DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger (52.) gegen Nichelle Prince ungeahndet.

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