Anthony Modeste lässt den 1. FC Köln vom Europacup träumen. Der Franzose machte beim Sieg gegen Eintracht Frankfurt einmal mehr den Unterschied.

Anthony Modeste verabschiedete sich mit einem glückseligen "Kölle Alaaf" in den Abend, und selbst Steffen Baumgart ließ sich im Moment des Erfolgs ein wenig aus der Reserve locken. "Wir dürfen alle träumen und wollen auch nichts kleinreden", sagte der Trainer des 1. FC Köln nach diesem verdienten 1:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt.

Mit 35 Punkten nach 23 Spielen hat der FC nicht nur zu diesem frühen Zeitpunkt die Ausbeute aus der Vorsaison getoppt - damals hatte er 33 Punkte am Saisonende -, er hält sich auch hartnäckig im Rennen um den Europacup. "Wenn jemand im Sommer gesagt hätte, dass wir Mitte Februar diese Ausbeute haben, weiß ich nicht, wie viel Geld man hätte gewinnen können", sagte Baumgart.

Während der Trainer die Leistung der gesamten Mannschaft lobte, stach am Ende doch wieder Modeste heraus. Der Franzose machte mit seinem Treffer (84.) den Unterschied - und das, obwohl er gerade erst eine Corona-Infektion überstanden hat und in der 61. Minute unter dem Jubel der Fans eingewechselt wurde.

Köln längst raus aus dem Abstiegskampf

"Diese Saison läuft es bei mir, aber ohne die Mannschaft kann ich nichts machen", sagte der 33-Jährige. 15 Saisontore hat er mittlerweile auf dem Konto, siebenmal erzielte er das so wichtige 1:0. "Es ist Wahnsinn, wir arbeiten hart, und er haut das Ding rein", meinte Mark Uth lächelnd.

"Er hat großes Selbstvertrauen, trifft Woche für Woche und ist ein Garant für unsere Siege", betonte Timo Horn, der am Samstag erstmals seit dem 21. November wieder im Tor stand und den neuen Stammkeeper Marvin Schwäbe vertrat, der wegen einer Corona-Infektion ausfiel.

Beruhigende 13 Punkte Vorsprung hat Köln auf den Abstiegsrelegationsplatz, die internationalen Plätze sind sehr viel näher. "Wir sind kurz davor, neue Saisonziele auszurufen und vielleicht auch nach oben zu schauen", sagte Interims-Sportchef Jörg Jakobs.

Und auch Uth meinte: "Noch ein Sieg, und wir haben nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Dann schauen wir mal nach oben und sehen, wie weit es geht."

1. FC Köln dominiert Eintracht Frankfurt

Es sei jedem im Verein bewusst, dass die Träume von Europa da sind, gab Baumgart zu: "Aber es passiert ja durch Punkte. Wenn wir weiter punkten, werden wir es nicht aufhalten."

Und es ist nicht damit zu rechnen, dass der FC bald mit dem Punkten aufhören wird. Gegen Frankfurt kontrollierte Köln das Spiel weitgehend, ließ wenig Chancen zu und hatte dank Joker Modeste verdient das bessere Ende für sich.

"Das ist der Unterschied", sagte der konsternierte Frankfurter Trainer Oliver Glasner, dessen Mannschaft nur vier Punkte aus den vergangenen sechs Spielen holte und einige vielversprechende Möglichkeiten kläglich ausspielte: "Der Modeste nutzt seine eine Chance und wird jetzt wieder eine Woche durch Köln getragen bis Rosenmontag."