10.02.2022 14:27 Uhr

Gladbach im freien Fall: Hütter sieht "der Realität ins Auge"

Adi Hütter steht mit Gladbach mächtig unter Druck
Adi Hütter steht mit Gladbach mächtig unter Druck

Bei Borussia Mönchengladbach wird die Luft für Adi Hütter allmählich dünn. Im Heimspiel gegen den FC Augsburg steht auch der Trainer unter Druck.

Adi Hütter ist Realist, vor dem wegweisenden Duell gegen den FC Augsburg gibt sich der Trainer von Borussia Mönchengladbach keinen Illusionen hin. "Das ist ein wahnsinnig wichtiges Spiel für beide Mannschaften", sagte Hütter. Der Österreicher weiß: Gelingt auch am Samstag (15:30 Uhr/Sky) nicht die Kehrtwende, dürfte es noch ungemütlicher werden rund um den Borussia-Park. Auch für ihn persönlich.

Die Tabelle zeichnet ein düsteres Bild: Drei Plätze trennen die Borussia noch von der roten Zone, der Vorsprung auf den Relegationsplatz, den zurzeit die Augsburger inne haben, ist auf ein Pünktchen geschmolzen. Grundsätzlich mache er sich keine Sorgen, doch man müsse "der Realität ins Auge sehen", sagte Hütter und sprach am Donnerstag von einem "bedeutsamen Spiel" in dieser Situation. "Wir müssen mal in Führung gehen, dann kann möglicherweise der Knoten platzen, wie wir uns das alle wünschen."

"Wir stecken momentan in einer nicht ganz einfachen Situation"

Der Trend spricht nicht gerade für den Trainer und sein Team. Zwar gab es beim 1:1 in der Vorwoche bei Arminia Bielefeld einen kleinen Hoffnungsschimmer, doch nur ein Sieg aus den vergangenen neun Liga-Spielen und dazu der blamable Pokal-K.o. bei Zweitligist Hannover 96 (0:3) sorgen am Niederrhein für einen gewissen Erfolgsdruck. Und so lautet die Devise vor dem Augsburg-Showdown: Verlieren verboten!

"Wir stecken momentan in einer nicht ganz einfachen Situation. Dessen sind wir uns bewusst", sagte Kapitän Lars Stindl und versicherte: "Wir wissen, um was es geht in den letzten Spielen." Und Hütter betonte, dass es wichtig sei, "dass man positiv da rangeht". Seine Mannschaft habe "den Kampf, den wir gerade bestreiten, angenommen".

Hütter weiß um die prekäre Situation. Schon nach dem Remis in Bielefeld bezeichnete er die Partie gegen Augsburg als "absolutes Schlüsselspiel". Wohl auch für ihn. Dabei drängt sich nach dem Rücktritt von Sportdirektor Max Eberl die Frage auf, wer bei der Borussia im Falle des Falls überhaupt die Reißleine in der Trainerfrage ziehen könnte.

Hütter in der schwierigsten Situation seiner Karriere

Wie dem auch sei: Die Liaison von Hütter und Mönchengladbach ist bislang keine besonders glückliche. Der Österreicher, den Eberl im Sommer für 7,5 Millionen Euro Ablöse von Eintracht Frankfurt geholt hatte, hat es bislang nicht geschafft, den Fohlen jenen Powerfußball gepaart mit Konstanz und Qualität einzuimpfen, mit der er in seinen drei Jahren in Frankfurt die Liga rockte.

Schon nach drei Spieltagen fand Gladbach sich im Keller wieder. Danach gelang mit einem kleinen Zwischenhoch vorübergehend zwar der Sprung in die obere Tabellenhälfte, doch seit Platz neun am zwölften Spieltag geht es stetig bergab. Selbst der Coup zu Jahresbeginn beim damals coronageplagten Meister Bayern München (2:1) leitete bislang keine Trendwende ein.

Schon vor der Partie gegen Union Berlin hatte Hütter von der "schwierigsten Situation in meiner 13-jährigen Tätigkeit" gesprochen. Die Situation ist nach zwei weiteren Spielen ohne Sieg gewiss nicht einfacher geworden.

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