23.01.2022 10:23 Uhr

Taumelnder VfB arbeitet in Marbella an der Wende

Der VfB Stuttgart steckt mitten im Abstiegskampf
Der VfB Stuttgart steckt mitten im Abstiegskampf

Keine Tore und kaum Punkte: Der VfB Stuttgart gerät in immer größere Abstiegsnot. Ein Trainingslager in Marbella soll nun zum großen Wendepunkt werden.

Christian Streich erstickte die Kritik an seinem Trainerkollegen Pellegrino Matarazzo mit einem flammenden Plädoyer im Keim. "Über viele Monate sind Schlüsselspieler mit schweren Verletzungen ausgefallen. Du kannst das nicht kompensieren in der Qualität", erklärte der 56-Jährige die Krise des VfB Stuttgart: "Es gibt nur ganz wenige Mannschaften, die das können. Wir könnten das auch nicht." Er hoffe, dass Matarazzo für die Restsaison endlich ein Team zur Verfügung habe, das "volle Power gehen kann".

Derzeit kann es das noch nicht, das zeigte sich einmal mehr beim 0:2 (0:1) im Baden-Württemberg-Derby beim SC Freiburg. Einerseits die seit 477 Minuten torlose Offensive um die formsuchenden Rückkehrer Sasa Kalajdzic und Silas, dazu die zahlreichen individuellen Aussetzer hinten - es fehlt derzeit an allen Ecken und Enden. Die zweiwöchige Spielpause kommt da gerade recht, ein sechstägiges Trainingslager in Marbella ab Sonntag soll zum Wendepunkt werden.

"Die nächsten zwei Wochen sind sehr wichtig", sagte Matarazzo. Das Trainingslager werde "athletisch eine Overload-Woche. Sehr viel arbeiten, damit wir für die nächsten Wochen einen Effekt erzielen. Es ist nicht ganz unwichtig für uns, noch fitter zu werden". Das gilt ins Besondere für den wegen einer Schulterverletzung über vier Monate ausgefallenen Hoffnungsträger Kalajdzic.

"Ich werde mit dem Trainer reden und analysieren, was ich besser machen kann. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich habe keine Ahnung", sagte der Österreicher ratlos.

Matarazzo muss in der Sonne Spaniens auch daran arbeiten, seinen Stoßstürmer besser ins Spiel zu integrieren. "Taktisch wird sicher die eine oder andere Neuigkeit hinzukommen. Ich werde überlegen, ob wir neue Strukturen und Abläufe brauchen, oder wie wir jeden Ablauf verfeinern können", sagte der Trainer.

Er sei "immer auf Lösungssuche, wie jeder Spieler an sein Leistungslimit kommen kann", führte er aus. Vielleicht sei nun der Zeitpunkt gekommen, um "ein gewisses Risiko" einzugehen.

Mislintat tobt nach VAR-Eingriff

Denn das scheuten die seit fünf Spielen sieglosen Schwaben auch in Freiburg, wo ein Eigentor von Hiroki Ito (37.) sowie ein Treffer von Kevin Schade (71.) die Partie entschieden.

Auch ein zurückgenommener Elfmeter beim Stand von 0:0 nach einem kniffligen Zweikampf zwischen Lukas Kübler und Alexis Tibidi trug einen Teil zur Niederlage bei. "Der Eingriff ist meiner Meinung nach völlig irrsinnig. Es würde nie passieren, dass das gegen Mannschaften zurückgenommen wird, die eine andere Reputation haben als der VfB", wetterte Sportdirektor Sven Mislintat.

Drei Punkte beträgt nun der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. "Scheißegal, wie wir spielen", sagte Keeper Florian Müller eindringlich: "Wir müssen jetzt punkten."

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