18.12.2021 20:33 Uhr

Meisterschaft entschieden? BVB verliert in Berlin

Der BVB verliert den FC Bayern aus den Augen
Der BVB verliert den FC Bayern aus den Augen

Borussia Dortmund ist im Titelkampf noch weiter ins Hintertreffen geraten. Bei Hertha BSC gab es eine 2:3 (1:0)-Pleite, womit der Rückstand auf Herbstmeister FC Bayern München nach Abschluss der Hinrunde auf neun Zähler anwuchs.

Nach dem sportlichen Offenbarungseid von Borussia Dortmund in der zweiten Halbzeit gab es nichts zu beschönigen. "Wir haben das Spiel hergeschenkt. Das war gar nichts in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte, erst danach waren wir wieder drin. Die Tore haben wir zu einfach bekommen. Mit drei Gegentoren auswärts ist es sehr, sehr schwer", sagte BVB-Torwart Marwin Hitz bei "Sky", nachdem der DFB-Pokalsieger mit einer katastrophalen Leistung in den zweiten 45 Minuten eine 1:0-Pausenführung verspielte und bei Außenseiter Hertha BSC am Ende 2:3 verlor.

"Wir können auswärts nicht zufrieden sein", ergänzte Hitz, "man spürt, dass wir unzufrieden werden. Unser Anspruch ist es, auswärts auch mal einen klaren Sieg zu holen." Nun scheint endgültig klar, dass der BVB Herbstmeister Bayern München auch am Ende dieser Saison den Vortritt lassen muss.

Neun Punkte sind die Bayern, die am Freitag den VfL Wolfsburg mit 4:0 abgeschossen hatten, zur Saison-Halbzeit enteilt. Ein Klassenunterschied tut sich zwischen den Branchen-Größen auf.

Mehr als die Vizemeisterschaft und die erneute Qualifikation für die Champions League ist wohl für die Schwarz-Gelben nicht mehr drin. Die Vorstellung der Borussia an der Spree war umso unverständlicher, weil Julian Brandt (31.) die Gäste in Führung geschossen hatte.


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Marco Richter (57./69.) und Ishak Belfodil (51.) nutzten eklatante Schwächen des BVB, der ohne Torwart Gregor Kobel und Abwehrchef Mats Hummels (beide erkältet) antreten musste. Steffen Tigges (83.) gelang nur noch das Anschlusstor.

Hertha BSC beweist Moral

Hertha zeigte vier Tage nach dem 0:4-Debakel in Mainz eine deutliche Leistungssteigerung und feierte am Ende eines komplizierten Halbjahres einen wichtigen Sieg für die Moral. Zudem verschaffte sich Hertha mit dem sechsten Saisonsieg Luft im Tabellenkeller. Bei der Hertha wurden in Suat Serdar und Stevan Jovetic zwei Schlüsselspieler nicht rechtzeitig fit.


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Hertha hielt in den ersten Minuten nicht nur defensiv dagegen, sondern suchte aktiv den Weg nach vorn. Der Außenseiter kam so zur ersten großen Chance des Spiels. Jurgen Ekkelenkamp (6.) scheiterte aus knapp zehn Metern am gut reagierenden Kobel-Vertreter Hitz.

Die Begegnung nahm Fahrt auf, denn Dortmund antwortete mit Offensivdrang. Vor allem über die rechte Seite boten sich dem BVB Räume. Thomas Meunier nutzte sie. Gleich zweimal fand der Belgier mit feinen Zuspielen Marco Reus im Strafraum, beide Male vergab der BVB-Kapitän leichtfertig (11./13.).

BVB bricht nach dem Seitenwechsel ein

Die Fahrlässigkeit rächte sich fast umgehend. Ekkelenkamp (15.) trat aus fünf Metern freistehend über den Ball. Nur eine Minute später lag dieser im Dortmunder Tor, Myziane Maolida hatte getroffen. Da Dortmunds Axel Witsel vom im Abseits stehenden Belfodil behindert wurde, erkannte Schiedsrichter Marco Fritz den Treffer nach Ansicht der Videobilder ab.

Nach dem turbulenten Auftakt mit Chancenwucher auf beiden Seiten flachte das Spiel ab. Die Dortmunder Führung fiel aus dem Nichts. Nach einem missglückten Klärungsversuch von Maximilian Mittelstädt landete der Ball bei Brandt.

Nach dem Seitenwechsel ließ sich Dortmund überrumpeln. Belfodil und Richter wurden bei ihren Toren nicht entscheidend gestört. Der unauffällige BVB-Star Erling Haaland quittierte die Gegentreffer mit genervtem Blick. Dortmund blieb im Spiel, den Gästen boten sich weitere Möglichkeiten. Die Berliner nutzten ihre besser.

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