15.12.2021 12:51 Uhr

Wolfsburg-Krise verschärft sich zur Unzeit

Wolfsburg-Coach Florian Kohfeldt steckt mit dem VfL in der Krise
Wolfsburg-Coach Florian Kohfeldt steckt mit dem VfL in der Krise

Nach der sechsten Pflichtspielniederlage hintereinander braucht der VfL Wolfsburg dringendst einen Restart. Das Problem: Vorher geht es noch am Freitag zum Herbstmeister FC Bayern München.

Die übelste Niederlagenserie seit 44 Jahren, am Freitag ein Gastspiel beim Angstgegner Bayern München, das alles garniert mit Häme vom gegnerischen Matchwinner Anthony Modeste: Von einer besinnlichen Vorweihnachtszeit kann beim VfL Wolfsburg endgültig keine Rede mehr sein. Schon gar nicht bei Trainer Florian Kohfeldt, der Coach muss spätestens zum Rückrundenstart im Januar dringend liefern.

Was der 39-Jährige auch bereits erkannt hat. "Der Hebel, den ich jetzt mit dieser Mannschaft habe, der wird im Januar liegen. In den ersten Phasen der Vorbereitung und den Trainingswochen danach", sagte Kohfeldt nach der 2:3 (1:1)-Heimschlappe gegen den 1. FC Köln, der sechsten Pflichtspielniederlage hintereinander.

Die Partie gegen die bis dahin auswärts sieglosen Rheinländer lieferte die Blaupause, wo in erster Linie angesetzt werden muss beim letztjährigen Bundesliga-Vierten. Alle drei Gegentreffer waren die Folge krasser individueller Fehler, seit Wochen das Kardinalproblem. Kohfeldt: "Solche Tore darfst du nicht kassieren. Das ist Fakt, und das war nicht gut."

Liebend gern sagte Modeste dazu "Merci", der Franzose erzielte jeweils per Kopfball seine Saisontore neun und zehn und genoss den Sieg über die Niedersachsen und besonders über VfL-Sportgeschäftsführer Jörg Schmadtke.

Modeste stichelt in Richtung Schmadtke

Der hatte als FC-Manager den Torjäger 2017 angeblich zu einem auch für den Verein lukrativen Transfer nach China gedrängt. Obwohl hochbezahlt, wurde der Stürmer dort nicht glücklich und kehrte ein Jahr später nach Köln zurück.

"Man sieht sich ja immer zweimal im Leben. Ich bin glücklich, weil wir gegen die Mannschaft von Schmadtke gewonnen haben. Es ist schön, Wolfsburg in die Krise zu schicken" sagte der 33-Jährige im "ARD"-Interview voller Häme.

Und die Krise am Mittellandkanal könnte sich schon am Freitag (20:30 Uhr/Sky und Sat.1) verschärfen, alles andere als eine Niederlage der Norddeutschen beim Herbstmeister Bayern München wäre eine handfeste Überraschung.

Denn mehr Angstgegner geht eigentlich nicht: Aus 24 Gastspielen beim deutschen Rekordmeister schnappten sich die Wölfe gerade einmal zwei Punkte. Die Bilanz von "Leitwolf" Kohfeldt mit Werder Bremen fällt kaum besser aus: Sieben Niederlagen, ein Unentschieden.

"Trotzdem liegt ein hoher Fokus auf diesem Spiel. Wir werden alles dafür tun, dort Punkte mitzunehmen", versprach der Fußballlehrer. Dabei auf bajuwarische Nonchalance zum Jahresausklang zu hoffen, ist wohl unrealistisch. Zu konzentriert präsentierte sich der deutsche Rekordmeister beim 5:0-Kantersieg beim VfB Stuttgart.

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