14.12.2021 14:35 Uhr

Hütter fürchtet nicht um seinen Job in Gladbach

Adi Hütter spürt weiterhin das Vertrauen des Klubs
Adi Hütter spürt weiterhin das Vertrauen des Klubs

Die Wende muss her: Adi Hütter will mit Borussia Mönchengladbach den freien Fall stoppen - ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub.

Adi Hütter trotzte dem aufziehenden Sturm am Niederrhein mit großer Kampfeslust. "Nur weil Gegenwind ist, kann man nicht als Erster umfallen. Es geht darum, dass man stehen bleibt", sagte der Trainer der kriselnden Borussia aus Mönchengladbach, während auf der anderen Seite der Glasscheibe die Fahnen wild an den Masten flatterten. "So ist das im Fußball. Es scheint eben nicht immer die Sonne", meinte der Österreicher.

Weil für die Borussia seit Wochen der Himmel nur noch grau statt blau ist, erlebt Hütter gerade seine schwierigste Phase seit seinem Wechsel zur Fohlenelf im Sommer. Sogar das Wort Abstiegskampf ist erstmals seit zehn Jahren wieder ganz leise zu hören rund um den Borussia-Park. Nur noch zwei Punkte liegt Gladbach nach zuletzt drei deftigen Pleiten mit 14 Gegentoren vor dem Relegationsrang 16.

Die Tabelle sei "auf gar keinen Fall zu unterschätzen", gab Hütter dann auch zu und forderte schon für das Heimspiel am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt den Turnaround. Schließlich gehöre sein Team in ganz andere Sphären. "Wir wollen zeigen, dass wir da gar nichts verloren haben. Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir uns von diesen Rängen entfernen können", sagte Hütter.

Hütter als Psychologe gefragt

Eigentlich ist der Kader in der Tat viel zu gut für Abstiegskampf. Doch derzeit liegt das Problem wohl vor allem in den Köpfen. "Die Niederlage in Köln hat etwas mit uns gemacht", sagte Hütter am Dienstag über jenes 1:4 im Derby, dem ein desolates 0:6 gegen den SC Freiburg und zuletzt ein 1:4 gegen RB Leipzig gefolgt waren. Seither ist Hütter auch als Psychologe gefragt. "Wir reden wirklich sehr viel. Wir dürfen nicht mutlos werden, das ist nicht unser Spiel", sagte er am Dienstag.

Dennoch wird der Kader, der vor genau zwei Jahren noch das Achtelfinale der Champions League erreichte, wohl schon in der Winterpause verändert. Noch allerdings sei nicht der Zeitpunkt, mit den Spielern über Verlängerungen oder Verkäufe zu sprechen. "Alle haben kapiert, dass die Sache das Wichtigste ist und die eigenen Interessen zurückgestellt werden. Wir müssen das eigene Ego hinten anstellen", sagt Hütter.

Das gilt am Mittwoch ganz ähnlich auch für ihn selbst, das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub soll eine möglichst kleine Rolle spielen. Von 2018 bis 2021 hatte Hütter die Hessen trainiert, auch in Frankfurt musste er am Anfang heftigen Gegenwind überstehen.

"Natürlich wird es ein besonderes Spiel, wenn man da drei Jahre gearbeitet hat. Und natürlich werde ich viele Weggefährten treffen", sagte Hütter. Viel wichtiger sei aber, dass er sich "um meine eigenen Spieler zu kümmern" habe. Und das schließlich mehr denn je.

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