11.12.2021 20:27 Uhr

VfB Stuttgart verschlimmert Wolfsburgs Krise

Der VfB Stuttgart bezwang den VfL Wolfsburg
Der VfB Stuttgart bezwang den VfL Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg verliert und verliert, die Krise ist real - der VfB Stuttgart schwimmt sich dagegen immer besser frei.

Florian Kohfeldt presste die Lippen aufeinander und suchte schnell den Weg in die Kabine, oben auf der Tribüne blickte Manager Jörg Schmadtke ratlos in den dunklen Himmel: Ein blutleerer VfL Wolfsburg schleppt sich der Winterpause entgegen - und muss nach dem völlig verdienten 0:2 (0:1) gegen den VfB Stuttgart in der Bundesliga sogar bange Blicke nach unten werfen.

"Wir kriegen das Scheißding einfach nicht ins Tor rein, so stehen wir wieder mit leeren Händen da", sagte ein sichtlich angefressener Maximilian Arnold bei Sky - und reagierte auf die Frage nach fehlender Leidenschaft bissig: "Scheiß auf die Leidenschaft, das sehe ich überhaupt nicht so! Wir sind in einer Phase, in der nichts gelingt. Wir müssen das jetzt zusammen in die richtige Richtung drehen."

Die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Serie lässt die Krise allerdings real werden, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt plötzlich nur noch vier Punkte. Diese verließen die Stuttgarter dank der Treffer von Geburtstagskind Konstantinos Mavropanos (25.) und Philipp Förster (63.). Omar Marmoush setzte zudem einen Foulelfmeter an die Latte und vergab die Chance auf das dritte Tor (60.).

"Heute waren sie überhaupt nicht anwesend"

"Wir sind mit breiter Brust aufgetreten und haben unser Spiel durchgebracht", sagte Förster. Der Stürmer wunderte sich zudem ganz offen über den VfL: "Heute waren sie überhaupt nicht anwesend, haben keine Gegenwehr gezeigt." Der VfB hat mit nun 17 Punkten einen Zähler Vorsprung auf Relegationsplatz 16.

Wolfsburg hat 20 Punkte auf dem Konto. Im DFB-Pokal ist das Team schon seit Anfang August nicht mehr vertreten, am vergangenen Mittwoch verspielten die Wölfe gegen den OSC Lille (1:3) dann das Überwintern in der Champions League - der Bundesliga und speziell dem Spiel gegen Stuttgart kam daher besondere Bedeutung zu.

Allzu viel erwartete Kohfeldt, der das Amt Ende Oktober übernommen hatte, aber gar nicht von seiner Mannschaft. "Aktuell müssen wir mehr über Dynamik und Intensität kommen", sagte er zuletzt, "wir werden jetzt nicht plötzlich traumhaften Kombinationsfußball spielen." Und so verlief die Partie dann auch, Wolfsburg operierte viel mit langen Bällen, den gepflegteren Fußball spielte der VfB.

Geradezu exemplarisch war der Führungstreffer der Schwaben. Über mehrere Stationen lief der Ball rund um und durch den Strafraum der Gastgeber, ohne dass ein Wolfsburger entscheidend eingreifen konnte. Am Ende folgte ein Gewaltschuss von Mavropanos in den Winkel. Der griechische Innenverteidiger wurde am Samstag 24 Jahre alt.

Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo griff weiter früh an und brachte immer wieder viele Spieler in Tornähe - so fiel dann auch das 2:0. Förster war einer von zahlreichen möglichen Abnehmern im Strafraum und traf aus kurzer Distanz.

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