21.11.2021 09:24 Uhr

Rapid: Hofmann hält sein Siegversprechen

Stojkovic nahm sich den Ball als Andenken mit nach Hause
Stojkovic nahm sich den Ball als Andenken mit nach Hause

Sieg versprochen, Wort gehalten: Steffen Hofmann hat sich über einen geglückten Einstand als ein Teil des Interimstrainerduos von Fußball-Rekordmeister Rapid freuen dürfen. Auch wenn der spielerische Glanz beim 1:0 gegen Altach fehlte, was zählte waren im ersten Spiel nach der Ära von Dietmar Kühbauer die drei Punkte. "Es war ein extrem wichtiger Sieg für die Jungs", betonte Hofmann. Mit dem fünften Saisonsieg gelang in der Tabelle vorerst der Sprung auf Rang fünf.

Noch wichtiger ist, dass die Hütteldorfer nach der 15. Runde fix unter den Top Sechs der Bundesliga vertreten sein werden, die nach 22 Partien die Meistergruppe bilden, da sich mit Austria Klagenfurt und der Wiener Austria zwei Verfolger am Sonntag Punkte wegnehmen. Zudem gab es nach zwei Pflichtspiel-Niederlagen wieder ein Erfolgserlebnis. Hofmann beschrieb das Gefühl des Siegens als Cheftrainer "mindestens genauso gut", wie jenes als Spieler.

Den Sieg hatte Rapids Ex-Mittelfeldstratege am Freitag auf der Pressekonferenz angekündigt. Die Hoffnung auf ein Offensivfeuerwerk erfüllte sich noch nicht. Der Treffer von Filip Stojkovic (47.) war eines von wenigen Highlights. Ausgerechnet der Rechtsverteidiger avancierte mit seinem Premierentor im 80. Pflichtspiel zum Matchwinner. "Für mich ist das unglaublich", sagte der 28-Jährige. Der Matchball wurde von allen Kollegen unterschrieben und erhält einen Ehrenplatz. "Ein Tor von 'Stojki' ist seltener als ein Hattrick von jedem anderen Spieler", scherzte Hofmann. "Für ihn ist das eine herrliche Geschichte."

Dadurch machte er auch Hofmann einen Gefallen. "Der Steffen ist eine Legende bei Rapid. Mit Steffen kommt auch eine neue Energie und jeder Spieler spürt ein wenig mehr Motivation", verlautete Stojkovic. Spannend blieb es bis am Schluss, da Ercan Kara mit einem Elfmeter an Tino Casali scheiterte (85.). "Es war schon eine gewisse Anspannung da, weil die Erwartungen bei Rapid immer hoch sind. Die Euphorie innerhalb der Mannschaft ist da, aber genauso eine Verunsicherung, was nach einem Trainerwechsel normal ist", sagte Hofmann. Das war spürbar, so konnte man aus einer Überzahl nach einer umstrittenen roten Karte für Noah Bischof (59.) nicht wirklich Kapital schlagen.

Rapids Interimstrainer Hofmann: "Natürlich ist Luft nach oben"

"Ich habe phasenweise Dinge aus dem Training wiedererkennen können, aber es war nicht alles gut. Ich habe auch nicht erwartet, dass alles auf Anhieb so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Natürlich ist Luft nach oben", war sich Rapids Interimscoach bewusst. Deshalb sei auch das Ergebnis "das Leiwandste". Erleichterung war auch bei den Spielern zu spüren. "Ich bin extrem froh, weil es heuer schon ein paar Mal passiert ist, dass wir es zum Teil auch in Überzahl nicht geschafft haben, drei Punkte zu holen. Wir sind überglücklich", gab Tormann Paul Gartler zu Protokoll.

Der 24-Jährige war wenig geprüft, zum dritten Mal nach den 3:0-Erfolgen gegen den WAC und Ried stand hinten die Null. Und das obwohl in der Innenverteidigung aufgrund großer Personalsorgen der 20-jährige Martin Moormann sein Startelfdebüt gab. "Er hat seine Sache ordentlich gemacht", meinte Hofmann. Im Finish verhalf er noch dem 19-jährigen Marko Dijakovic zu ersten Einsatzminuten. "Die Jungs haben richtig gut verteidigt", freute sich Hofmann.

Dadurch konnte "wichtiges Selbstvertrauen" für das vorletzte Europa-League-Gruppenspiel gegen West Ham United am Donnerstag in Wien getankt werden. "Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen und werden alles tun, um als Sieger vom Platz zu gehen", versprach der 41-jährige Deutsche. Ob er im Geisterspiel wieder auf den am Samstag als Corona-Kontaktperson fehlenden Maximilian Hofmann bauen kann, ist fraglich.

Die Altacher stecken weiter ganz hinten drin. Vor dem Sonntagspiel der WSG Tirol lag man punktgleich vor dem Schlusslicht, das man am Samstag zu Gast hat. "Wir müssen einfach Tore schießen. Es fehlt halt einfach und deswegen sind wir auf diesem Tabellenplatz", meinte Coach Damir Canadi. Ex-Rapid-Außenverteidiger Manuel Thurnwald sah es ähnlich: "Das verfolgt uns schon die ganze Saison, dass wir gut spielen und keinen draufsetzen können. Das ist der Grund, warum wir von unten nicht wegkommen."

Im Allianz Stadion verhinderte eine "Unachtsamkeit" nach Wiederbeginn Zählbares. "Wir haben die ersten Minuten der zweiten Hälfte komplett verschlafen", gab Thurnwald zu. Noch mehr ärgerte den Vorletzten der Ausschluss. "Die Rote Karte wurmt mich sehr. Es ist unfassbar, dass der VAR bei uns scheinbar alles checkt. Da war nie eine Absicht dabei, die Aktion hätte Maximum mit Gelb bestraft werden müssen", schilderte Canadi seine Sicht der "spielentscheidenden" Aktion.

apa

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