07.11.2021 14:13 Uhr

Enthüllt: Schiri verschenkte Elfmeter im CL-Finale

Clattenburg hatte im Finale zwischen Real und Atlético einiges zu tun
Clattenburg hatte im Finale zwischen Real und Atlético einiges zu tun

Der ehemalige Top-Schiedsrichter Mark Clattenburg hat im Podcast "The Brazilian Shirt Name" zugegeben, dass er im Champions-League-Finale von 2016 zwischen Real Madrid und Atlético Madrid einen Elfmeter an die "Rojiblancos" verschenkt hat. 

Grund dafür sei der eigentlich irreguläre Führungstreffer der Königlichen durch Sergio Ramos gewesen. Nach einer Viertelstunde hatte Gareth Bale einen Freistoß von Toni Kroos auf den Innenverteidiger verlängert, der zum 1:0 einschob. Der Kapitän der Madrilenen befand sich dabei allerdings im Abseits. Doch anders als heute gab es damals noch keinen Video-Assistenten, der hätte eingreifen können. Also Schritt Clattenburg selbst zur Tat.

Clattenburg war sich seines Fehlers bewusst

"Ich wusste, dass Bale den Ball in der Mitte berührt hatte, was es für Ramos einfacher machte, das 1:0 aus dem Abseits zu erzielen. Ich habe dann meinen Assistenten gefragt, ob es diese Berührung nach dem Freistoß gegeben hat", blickte Clattenburg im Podcast zurück und fügte an: "Er war völlig gelähmt". 

Hinzu kamen offenbar technische Probleme mit Mikrofon und Kopfhörer. "Ich war sehr verwirrt. Es war eine sehr schwierige Entscheidung", gab der 46-Jährige zu. 

Ihm sei bewusst gewesen, welch schwerwiegenden Fehler er begangen hatte und freute sich dementsprechend darüber, dass es zu Beginn der zweiten Halbzeit einen streitbaren Zweikampf zwischen Atlético-Stürmer Fernando Torres und Pepe im Strafraum gab.

"Ich hatte großes Glück", erklärte Clattenburg und nannte die Situation einen "50:50-Elfmeter". Der Schiedsrichter weiter: "War es wirklich ein Foul? Das ist sehr subjektiv. Ich gab den Elfer, da es die Balance wiederherstellte. Real hatte bereits seine Chance mit dem Abseitstor."

Aufregung in Spanien über Clattenburg-Aussage: "Eine Schande"

Den fälligen Elfmeter setzte Antoine Griezmann dann an die Latte. Sehr zur Freude von Clattenburg. "Es war ein perfekter Tag für einen Schiedsrichter", betonte der Engländer. Atlético konnte sich demnach nicht mehr über das Abseitstor beschweren, da der Klub selbst einen Elfmeter geschenkt bekam. In der Endabrechnung setzten sich schließlich die Königlichen nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen den Lokalrivalen durch.

Gegenüber der "Marca" verurteilte der ehemalige spanische Schiedsrichter Alfonso Pérez Burrull diese Herangehensweise. "Das ist völlig surreal! Es ist eine Schande, solche Dinge zu hören, denn dies widerspricht allem, was einen Schiedsrichter ausmacht", so der 56-Jährige. Ein guter Schiedsrichter müsse die eigenen Fehler verantworten und "nicht mit einem weiteren Fehler ausgleichen". 

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