06.11.2021 17:36 Uhr

Bielefeld feiert ersten Dreier nach 168 Tagen Wartezeit

Okugawa erzielte den Treffer des Tages
Okugawa erzielte den Treffer des Tages

Erlösung nach dem Treueschwur: Arminia Bielefeld hat mit Trainer Frank Kramer den ersten Saisonsieg eingefahren.

Frank Kramer riss völlig losgelöst die Fäuste in die Luft und setzte zu einem kleinen Freudenhüpfer an, dann versank er erleichtert in den Armen seiner Mitstreiter. Nach 168 langen Tagen und dank Masaya Okugawa hat der Trainer mit Arminia Bielefeld endlich wieder einen Bundesligasieg gelandet.

Der Japaner (19.) sicherte den Arminen, die zudem dreimal (!) Aluminium trafen, mit dem 1:0 (1:0) beim VfB Stuttgart den ersten Dreier seit dem 22. Mai an gleicher Stelle. Bei der spontanen Fan-Party vor dem Gästeblock hielt sich Kramer, dem die Bosse unter der Woche ihre Treue geschworen hatten, dezent im Hintergrund.

"Die Erleichterung ist groß, sehr groß", sagte Bielefelds Kapitän Fabian Klos bei "Sky", die lange Wartezeit auf den ersehnten Sieg habe "das Trainerteam, die Mannschaft und den gesamten Verein ein bisschen belastet", gab er zu: "Alle wissen, wie schwer es ist, die Klasse nochmal zu halten. Aber wir geben alles dafür."

Die Arminia ließ spielerisch zwar einiges vermissen, überzeugte aber mit großem Einsatz. Joker Andres Andrade köpfte zudem an den Pfosten (71.), Amos Pieper (83.) und der ebenfalls eingewechselte Janni Serra (86.) trafen die Latte.

Beim arg verletzungsgeplagten VfB, der nur eines der jüngsten elf Pflichtspiele gewann, werden die Sorgen dagegen größer - die Schwaben liegen nur noch zwei Zähler vor dem Vorletzten Bielefeld. Von der Cannstatter Kurve gab es nach Schlusspfiff böse Pfiffe.

"Wir sehen zu, dass wir in der Länderspielpause so viele Spieler wie möglich und mehr Durchschlagskraft vorne dazugewinnen, wir haben eine sehr schwere Aufgabe bei meinem alten Arbeitgeber", sagte Sportdirektor Sven Mislintat mit Blick auf die Reise zu Pokalsieger Borussia Dortmund.

Kramer rotiert und siegt

Um an vergangene Erfolg anzuknüpfen, hatte Kramer gleich sechs Spieler ausgetauscht. Dennoch bestimmte zunächst der VfB, dem zehn (!) Spieler verletzt oder krank fehlten, das Geschehen. Und das, obwohl Trainer Pellegrino Matarazzo sich angesichts der Personalnot gezwungen sah, auf das nicht eingespielte Offensivduo Daniel Didavi und Roberto Massimo zu setzen. Nach einer Kombination der beiden klärte Pieper den Schuss von Massimo in höchster Not (15.).

Kurz darauf schlug der Ball völlig unerwartet auf der anderen Seite ein. Nach einem Geistesblitz von Patrick Wimmer und dessen Steilpass tauchte Okugawa allein vor Stuttgarts Ersatztorwart Fabian Bredlow auf und schob aus 15 Metern eiskalt ein. "Wir haben die erste Chance genutzt - und hinten raus gnadenlos als Mannschaft verteidigt", sagte Klos.

Didavi (37.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch Jacob Laursen lenkte seinen Schuss noch ab. In der zweiten Hälfte wechselte Matarazzo seine verbliebenen Angreifer ein, doch die Arminia war dem zweiten Tor deutlich näher als Stuttgart dem Ausgleich. "Ich habe zu unserem Co-Trainer gesagt: Das ist halt Bielefeld", meinte Klos zur Alu-Allergie, "aber ich fange jetzt nicht an zu meckern."

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