04.11.2021 14:25 Uhr

Klopp? Tuchel? Svensson ist mehr als eine Kopie

Bo Svensson hat den FSV zurück in die Spur geführt
Bo Svensson hat den FSV zurück in die Spur geführt

Als starker Tabellenfünfter empfängt Mainz 05 am Freitag Borussia Mönchengladbach. Unter Trainer Bo Svensson haben die Rheinhessen eine beeindruckende Entwicklung genommen.

Bo Svensson kam mit einem simplen Versprechen im Gepäck an den Bruchweg. Der schon unmöglich scheinende Klassenerhalt mit dem FSV Mainz 05 war es nicht, aber der stand für den Trainer damals auch gar nicht im Vordergrund. "Es gibt keine Ergebnisgarantie", sagte der Däne bei seiner Vorstellung im Januar, "aber es gibt eine Leistungsgarantie. Ich stehe für die Mainzer Tugenden." Und Svensson hat dieses Versprechen zweifelsohne gehalten.

Denn nicht nur rettete der 42-Jährige den FSV in der Rückrunde mit einer in der Fußball-Bundesliga noch nie dagewesenen Aufholjagd sensationell vor dem Abstieg, in der neuen Saison knüpfen die 05er nahtlos an diese Leistungen an. Ins Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) geht Mainz als Tabellenfünfter und würde mit einem Sieg sogar auf einem Champions-League-Platz übernachten.

"Serie oder keine Serie, das ist mir eigentlich total egal"

Es ist eine beeindruckende Entwicklung, die Svenssons Handschrift trägt - auch wenn sich dieser gerne als nimmermüder Mahner gibt. "Tabelle hin und her", sagte er am Donnerstag in seiner typischen Art, diese sei "nicht so aussagekräftig". Auch dass sein Team den vierten Pflichtspielsieg in Folge einfahren könnte, ist bei Svensson "0,0 Thema. Serie oder keine Serie, das ist mir eigentlich total egal", sagte er und betonte: "Das Ziel, auf das wir hinarbeiten, ist die Verlässlichkeit der Leistung."

Und weil dies unter Svensson, der als Spieler 2006 in Gladbach sein Bundesligadebüt gab und ein Jahr später in Mainz sein Glück fand, immer besser gelingt, kehrt auch die Begeisterung für den FSV zurück in die Stadt. Zu verdanken ist dies auch dem Näschen von Christian Heidel. In Svenssons letzter aktiven Saison 2013/14 saß der Manager oft neben dem damaligen Ersatzspieler auf der Bank - und was er da so mitbekam, imponierte ihm.

Lieber Trainer in Mainz als Lehrer in Dänemark

"Das habe ich mir ein Jahr angehört und intern gesagt: Den nächsten Trainer haben wir schon", sagte der heutige Sportvorstand dem "Sportbuzzer". Und deshalb überzeugte Heidel Svensson, statt wie geplant Lehrer in Dänemark zu werden, doch lieber die Trainerlaufbahn einzuschlagen. Erst als Nachwuchstrainer am Bruchweg, und über den Umweg FC Liefering in Österreichs zweiter Liga ging's wieder zurück nach Mainz.

Unter Svensson überzeugen die 05er nun mit unermüdlichem Lauf- und leidenschaftlichem Zweikampfverhalten, druckvollem Pressing und schnörkellosem Umschaltspiel auf die beiden schnellen Stürmer Karim Onisiwo und Jonathan Burkardt, die gerade in Topform sind. Es sind genau diese Mainzer Tugenden, die Svensson als Spieler von den Trainern Jürgen Klopp und vor allem Thomas Tuchel eingeimpft bekam.

Vergleiche mit seinen berühmten Vorgängern hört Svensson trotzdem nicht gerne, und auch Heidel betonte: "Bo verfügt über eine angeborene Autorität und hat viel von seinen Trainern Klopp und Tuchel mitgenommen. Er ist aber keine Kopie der beiden, er ist Bo Svensson."

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