Matthäus: Diesen vier Stars fehlt (noch) das Bayern-Gen

Lothar Matthäus hat sich zu den letzten ganz unterschiedlichen Leistungen des FC Bayern geäußert und dabei vier Spieler ganz besonders in den Fokus genommen.
Auf fünf Gegentore und das damit verbundene Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach (0:5) folgte für den FC Bayern ein Sieg mit fünf eigenen Toren bei Union Berlin (5:2). Für TV-Experte Lothar Matthäus "eine gute und wichtige Reaktion", wie er in seiner Kolumne bei "Sky" betonte, allerdings hat für den 60-Jährigen vor allem das Personal in der Abwehrmitte noch Nachholbedarf in einer für den deutschen Rekordmeister immens wichtigen Eigenschaft.
"Aktuell hat man mit [Benjamin, d. Red.] Pavard und [Lucas] Hernández zwei französische Weltmeister und mit [Niklas] Süle und [Dayot] Upamecano zwei weitere gestandene Nationalspieler für die Innenverteidigung. Also auf dem Papier herrscht im Grunde überhaupt kein Grund zur Sorge, was die Defensiv-Zentrale angeht", erklärte Matthäus.
"Allerdings habe ich bei diesen vier das Gefühl, dass sie das Bayern-Gen noch nicht permanent so verinnerlicht haben, wie das bei [Jérôme] Boateng und [David] Alaba in den letzten Jahren der Fall war", legte der Rekordnationalspieler den Finger in die Wunde, indem er an die abgewanderten Routiniers erinnerte.
"Kompakt, stabil, fast fehlerfrei und in jeder Sekunde den absoluten Siegeswillen ausstrahlen, gepaart mit quasi fehlerfreiem Spiel", charakterisierte Matthäus die beiden früheren Innenverteidiger des FCB, die mittlerweile bei Olympique Lyon (Boateng) und Real Madrid (Alaba) spielen und das Bayern-Gen aus Sicht des Fußball-Fachmanns definitiv in sich trugen.
Matthäus: ... dann wird es "richtig ungemütlich" beim FC Bayern
"So ein Spiel wie in Gladbach darf einem Upamecano und der Hintermannschaft generell in einem Champions-League-Viertelfinale natürlich auf gar keinen Fall passieren", warnte der 60-Jährige, der allerdings neben den individuellen Fehlern der Defensiv-Reihe auch das komplette Team in die Verantwortung nahm.
"Das fängt immer um einiges weiter vorn auf dem Feld an und ich hatte den Eindruck, dass in Gladbach auch das Mittelfeld und die offensiveren Bayern-Spieler überhaupt nicht mitgeholfen haben, wenn es darum ging, den Gladbacher Angriffe zu unterbinden oder zu stören."
Sollte es noch einmal eine derartige Klatsche wie gegen die Borussia geben, werde es "richtig ungemütlich" werden, prophezeite der TV-Experte in seiner "Sky"-Kolumne.