30.10.2021 21:52 Uhr

Stimmen: Glasners Gefühle spielen verrückt

Glasner spielte mit der SGE unentschieden gegen RB
Glasner spielte mit der SGE unentschieden gegen RB

Sowohl Borussia Dortmund als auch der FC Bayern haben am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga einen Sieg gefeiert. Kein Wunder also, dass BVB-Coach Marco Rose und Bayerns Co-Trainer Dino Toppmöller, der Julian Nagelsmann vertritt, zufrieden waren. Auch Wolfsburg-Debütant Florian Kohfeldt hatte Grund zum Jubeln. Weniger glücklich waren die Übungsleiter von Greuther Fürth und Arminia Bielefeld.

Die Stimmen zum 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga:

Eintracht Frankfurt - RB Leipzig 1:1

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) ... zum späten Ausgleich: "Das zeigt mal wieder, dass du im Fußball innerhalb weniger Minuten alle Gefühlswelten durchgehen kannst. Leipzig könnte das Spiel entscheiden und sie vergeben einige Torchancen. In der Phase hatte ich das Gefühl, dass wir nochmal die Chance auf den Ausgleich kriegen. Wir sind dann All-In gegangen und wir kamen zu der einen Situation. Wir waren dann glücklich und ich freue mich für die Mannschaft. Uns ist auch bewusst, dass nicht alles Gold war, so selbstkritisch sind wir. Für die Moral und die Einstellung freut es mich aber, dass wir einen Punkt geholt haben."

... zum Spiel vor dem Ausgleich: "In der ersten Halbzeit waren wir etwas zu vorsichtig, wollten aus der Kompaktheit agieren, haben aber zu früh die Bälle verloren. Dann haben wir durch einen Standard das Gegentor kassiert und danach hat uns das fünf Minuten zugesetzt. In der zweiten Halbzeit wollten wir mutiger agieren, machen aber zu viele einfache Fehler im Angriffsspiel. Je länger das Spiel dann dauert desto mehr Risiko müssen wir gehen. Wir haben alles, was wir an Offensivpower haben, reingeworfen und sind dafür belohnt worden."

... zur mentalen Lage seiner Mannschaft: "Es ist nachvollziehbar, dass nicht alle unsere Spieler vor Selbstvertrauen strotzen. Die Saison ist bisher nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das nagt und das sieht man sogar bei den erfahrenen Spielern wie Filip Kostic. Man spürt das einfach, dass es ihnen nicht leicht von der Hand geht. Dennoch gibt die Mannschaft nicht auf und es ist unsere Aufgabe für mehr Ruhe zu sorgen. Das geht allerdings nur über Siege. Ein später Ausgleich gegen einen Champions-League-Klub ist für die Moral viel Wert und gefühlt wie ein Sieg für uns."

Kevin Trapp (Torwart Eintracht Frankfurt) ... zu seiner Leistung und zum Spiel: "Ich fühle mich sehr gut und versuche immer wieder der Mannschaft zu helfen. Wir sind in einer schwierigen Situation und probieren immer, alles reinzuhauen. Das gelingt uns nicht immer, das liegt auch daran, dass wir oft nicht die Spannung haben. Dann funktioniert unser Spiel nicht. Auch heute war es ein schwieriges Spiel, bis zum Ende hatten wir uns keine wirklichen Chancen erarbeitet. Wir haben trotzdem in der zweiten Halbzeit an uns geglaubt und ich fand, dass wir dann die bessere Mannschaft waren. Dann haben wir uns mit dem Punkt belohnt."

... zur sportlichen Lage der Eintracht: "Fakt ist, dass wir unten im Tabellenkeller stehen. Wir haben unheimlich viel Qualität im Kader aber auch gesehen, dass wir unsere Probleme haben. Wir haben in den ersten Spielen trotz teilweiser guter Leistungen die Punkte nicht mitgenommen und dann gerätst du irgendwann in Schwierigkeiten."

Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht Frankfurt) ... zur Frage, wie geduldig er mit Trainer Oliver Glasner sei: "Ich bin ein sehr geduldiger Mensch. Grundsätzlich geht es darum, dass wir die Dinge besser machen. Wie wir derzeit Fußball spielen, ist nicht unser Anspruch. Die anderen Dinge passen, die fußballerische Lösung im Spiel nach vorne - daran müssen wir arbeiten."

... zur fehlenden Konstanz der Eintracht (vor dem Spiel): "Wir hatten Schwierigkeiten, in die Saison zu starten und hatten die Niederlage im Pokal. Allerdings haben wir auch in vielen Spielen gezeigt, was wir können. Wir attackieren hoch, haben viele Ballgewinne, nutzen diese allerdings nicht. Da haben wir zu viele Schwankungen."

... zu den Leistungen der Neuzugänge (vor dem Spiel): "Wir wollten zu unserer erfahrenen Mannschaft, die in den vergangenen Jahren Erfolge feiern konnte, Geschwindigkeit hinzufügen. Auch haben wir junge Spieler geholt, da wir gesagt haben, dass wir frisches Blut brauchen, das wir entwickeln können. Das die Spieler, die aus anderen Ligen kommen, Zeit brauchen, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen, ist klar. Es geht aber darum, dass wir als Mannschaft die Leistung zeigen und uns nicht nur auf die Neuzugänge einschießen."

... zu den vielen fehlenden Zuschauern (vor dem Spiel): "Das hat mit den Beschlüssen zu tun, wir haben erst spät erfahren, dass wir ausverkaufen können. Dann ist es der Systematik geschuldet, dass wir erst kurz vor dem Spiel die Karten freigeben konnten."

Jesse Marsch (Trainer RB Leipzig) ... zum Spiel: "Ich bin nach dem Spiel sicherlich nicht glücklich. Wir haben alles im Griff, müssen das zweite Tor erzielen und machen es nicht. In den letzten Minuten ist es immer gefährlich, wenn der Gegner alles nach vorne wirft. Wir haben dann ein dummes Foul begangen und laufen nicht vernünftig mit."

... zur Frage, was er der Mannschaft bereits mitgeteilt habe: "Es gibt jetzt noch nichts zu sagen, es herrschen mit Sicherheit viele Emotionen. Was sollten wir da sagen? Es ist nicht der richtige Moment, um alle Antworten zu haben. Ich habe vor Wochen gesagt, dass wir nicht konsequent genug sind. Das ist derzeit unser Charakter."

... zu seiner Entscheidung, Yussuf Poulsen an Stelle von André Silva aufzustellen (vor dem Spiel): "Wir haben wieder über unser Verhalten gegen den Ball gesprochen und entschieden, dass Yussuf in diesem Spiel die beste Option ist. Aber Andre ist auch wichtig, er hat bisher gut gespielt, wenn er von der Bank gekommen ist. Wir haben immer englische Wochen, also ist eine Balance sehr wichtig. Andre ist ein super Junge und hat gut reagiert. Er ist bereit dazu, von der Bank aus anzugreifen."

Yussuf Poulsen (Torschütze RB Leipzig) ... zum Spiel: "Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht. In Frankfurt ist es immer schwer und wir haben hier noch nie gewonnen. Lange Zeit haben wir das gut gemacht und wenig zugelassen. Nur kurz vor Schluss haben wir einen Schuss aufs Tor bekommen und die Situation hätten wir besser lösen können. Wir haben viele Chancen vergeben, das kann allerdings passieren. Bei einem letzten Ball in den Strafraum muss man alles geben und dafür standen zu viele Spieler nur rum."

... über die wiederholt verspielte Führung von RB: "Das ist schwierig zu erklären. Manchmal ist man in Phasen, wo klare Torchancen vergeben werden und man hinten Pech hat. Da muss man durch und einfach weitermachen."

... zur Frage, warum er ausgewechselt wurde: "Ich war müde und hätte höchstens fünf Minuten weiterspielen können. Als Trainer hätte ich mich auch ausgewechselt."


Borussia Dortmund - 1. FC Köln 2:0

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): "Köln war der erwartet starke Gegner, sie haben es uns richtig schwer gemacht. Wir sind viel gelaufen und haben mehr Zweikämpfe gewonnen, mit Ball war der FC aber die bessere Mannschaft. Wir sind sehr happy mit dem Sieg."

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Bis auf das Ergebnis bin ich zufrieden. Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht, aber leider keine Tore. Dennoch sind wir immer dran geblieben, wir hätten uns belohnen müssen. Wir sind auf einem guten Weg."


Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg 0:2

Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen): "Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften haben sich neutralisiert. Das geplante Konzept ist aufgegangen, zum Leidwesen der Zuschauer. Wir haben in der zweiten Halbzeit einige Stellungsfehler gehabt. Zudem sind wir nicht effizient genug vor dem Tor nach dem Rückstand."

Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): "Es war ein sehr intensives Spiel heute. Wir haben nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte einen Traumstart erwischt und hatten noch gute Torchancen. Das spielte uns perfekt in die Karten. Wir haben es bis zum Ende gut verteidigt. Leider bekommt Lacroix noch die Rote Karte. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft."


Union Berlin - FC Bayern München 2:5

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "In der ersten Hälfte waren wir nicht da, wir haben nicht das auf den Platz bekommen, was wir uns vorgenommen haben. Wir waren zu weit auseinander, haben Bayern nicht gestresst. Und wenn sie Räume vorfinden, sieht man ihre Qualität. Nach dem Anschlusstreffer haben wir ein bisschen Hoffnung gespürt. In der zweiten Hälfte habe ich das Gesicht von Union gesehen."

Dino Toppmöller (Co-Trainer FC Bayern München): "Wir sind total froh, das wir die gewünschte Reaktion zeigen konnten. Wir wussten, dass der Gegner sehr heimstark ist, dass es mit dem Publikum nicht einfach für uns wird. Die ersten 30 Minuten hatten wir das Spiel im Griff, dann laden wir den Gegner zum Anschlusstreffer ein. Ich denke, insgesamt können wir mit der Leistung zufrieden sein."


SC Freiburg - SpVgg Greuther Fürth 3:1

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir mussten im Pokal in Osnabrück brutal an die Kante gehen. Wir mussten erst einmal schauen, wer spielen kann. Normalerweise wäre ich mit dem Fußballerischen nicht zufrieden. Aber ich habe gewusst, was auf uns zukommt. Es war nicht einfach für unsere Mannschaft."

Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Es war ein verdienter Sieg für den SC. Wir wollten das Spiel tiefer angehen, das hat man gesehen. Nach dem sehr unglücklichen 0:1 hat man gesehen, was ein Rückstand mit einer Mannschaft macht, die viele Nackenschläge hinnehmen musste."


Arminia Bielefeld - FSV Mainz 05 1:2

Frank Kramer (Trainer Arminia Bielefeld): "Mainz war abgeklärter und klarer, vieles von unserem Aufwand hat nicht zum Ziel geführt. Wir machen dann Fehler und werden bestraft, nach dem 0:1 mussten wir uns erstmal schütteln. Nach der Pause hatten wir kurz das Gefühl, es könnte was gehen - machen dann aber erneut einen individuellen Fehler. Meine Mannschaft hat gebissen und wollte unbedingt, aber es war alles nicht zielgerichtet zum Tor. Deswegen sind wir natürlich enttäuscht."

Bo Svensson (Trainer Mainz 05): "Wir haben heute über 90 Minuten eine sehr gute Leistung gezeigt, haben das Spiel nach 15 Minuten kontrolliert. Eigentlich müssen wir dann höher führen als 1:0 und bringen Bielefeld selbst zurück ins Spiel. In der zweiten Halbzeit waren wir sehr diszipliniert und abgeklärt. Deswegen bin ich sehr stolz auf die Mannschaft."

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