30.10.2021 17:25 Uhr

Tor-Spektakel! Bayern ballert sich den Frust von der Seele

Thomas Müller lieferte ein Tor und drei Vorlagen
Thomas Müller lieferte ein Tor und drei Vorlagen

Der FC Bayern München hat sich nach dem 0:5-Debakel im Pokal den Frust von der Seele geschossen und siegte 5:2 (3:1) bei Union Berlin.

Als die Spieler von Union Berlin auf ihrer Ehrenrunde die Gesänge der Fans noch in vollen Zügen genossen, waren die Pokal-Versager von Bayern München schon längst in der Kabine verschwunden. Thomas Müller hatte kurz den mitgereisten Anhängern applaudiert und beide Daumen hoch gestreckt - dann war die Teilrehabilitation des Rekordmeisters in der Bundesliga abgeschlossen.

Doch wirklich erledigt war das historische 0:5-Debakel bei Borussia Mönchengladbach auch nach dem 5:2 (3:1) an der Alten Försterei noch nicht - zumindest für Müller. "Jetzt haben wir gewonnen und überzeugend gespielt", sagte der Matchwinner, der an vier Toren beteiligt war, bei "Sky": "Jetzt stehen wir hier so locker flockig, aus dem Pokal sind wir trotzdem raus. Wir haben nicht nur ein Spiel verloren, sondern einen Wettbewerb."

Das Münchner Starensemble zeigte drei Tage nach der Pleite in Gladbach vor allem in der Offensive eine deutliche Leistungssteigerung. Allerdings offenbarte der Tabellenführer bei aller Dominanz erneut Schwächen in der Defensive.

Neuer ärgert sich über Gegentreffer

"Ärgerlich sind natürlich die zwei Gegentore", sagte Torhüter Manuel Neuer: "Aber dennoch sind wir zufrieden, dass wir ein anderes Gesicht gezeigt haben." Bereits nach gut einer halben Stunde hatte der FC Bayern nach einem Doppelpack von Robert Lewandowski (15./Handelfmeter und 23.) sowie einem Treffer von Leroy Sané (35.) mit 3:0 geführt.

"Die ersten 30 Minuten waren wir gar nicht im Spiel, das war ausschlaggebend", gab Union-Kapitän Christopher Trimmel zu. Dennoch feierten die Berliner Fans ihr Team. "Dieser Verein ist einzigartig", sagte Keeper Andreas Luthe: "Das gibt es woanders in der Form nicht."

Kingsley Coman (61.) und Müller (79.) antworteten auf die Berliner Tore von Niko Gießelmann (43.) und Julian Ryerson (65.). So endete für die Unioner die Serie von 21 Heimspielen ohne Niederlage.

Bayerns nächster Schritt zur Wiedergutmachung soll im Champions-League-Heimspiel am kommenden Dienstag (21.00 Uhr/Amazon) gegen Benfica Lissabon folgen. Dann will auch Trainer Julian Nagelsmann aus seiner Corona-Quarantäne zurückkehren und wieder an der Seitenlinie stehen.

FC Bayern bleibt auch nach Union-Treffern dran

Die Münchner hatten anfangs auch häufig den Ball, aber bis zum 1:0 kaum Chancen. Auch bei der Führung half Union mit: Den Distanzschuss von Leroy Sané blockte Paul Jaeckel mit dem ausgefahrenen Ellenbogen, den fälligen Strafstoß verwandelte Lewandowski sicher. Acht Minuten später zeigte der Pole, dass er auch als Freistoßschütze ein feines und treffsicheres Füßchen besitzt.

Die Unioner, die in der Vorsaison als einzige Bundesligamannschaft gegen die Bayern ungeschlagen geblieben waren, bemühten sich um den Anschlusstreffer, waren dadurch aber auch konteranfälliger. Das nutzte vor allem der schnelle Sané immer wieder aus. Der 25-Jährige scheiterte zunächst mit zwei Großchancen (31. und 34.), ehe ihm nach einer Flanke von Coman das 3:0 gelang.

Der Stimmung auf den Rängen tat das jedoch keinen Abbruch, und nach dem 1:3 durch Gießelmann, der mit seinem Linksschuss Nationaltorhüter Manuel Neuer nicht gut aussehen ließ, kochte die Alte Försterei. Das Abseitstor zum vermeintlichen 2:3 durch Sheraldo Becker zeigte Union immerhin: Hier geht vielleicht noch etwas!

Die Eisernen spielten nach dem Seitenwechsel auch sofort mutiger nach vorne und kamen zu guten Chancen. Neuer stand nun öfters im Mittelpunkt als sein Gegenüber Luthe. Doch ausgerechnet in die Unioner Drangphase erzielte Coman das vierte Bayern-Tor. Der Drei-Tore-Vorsprung währte aber nur vier Minute, Ryerson bestrafte die Defensivschwäche des Favoriten mit dem 2:4.

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