22.10.2021 13:36 Uhr

Bayern-Verantwortliche zweifelten an Sanches-Transfer

Renato Sanches blieb beim FC Bayern glücklos
Renato Sanches blieb beim FC Bayern glücklos

Zwischen 2016 und 2019 stand Renato Sanches beim FC Bayern unter Vertrag. Doch den Durchbruch schaffte der Portugiese beim Rekordmeister nie. Münchens ehemaliger Technischer Direktor Michael Reschke sieht die Verpflichtung rückblickend kritisch.

"Ich habe Renato positiv beurteilt und natürlich die Verpflichtungsentscheidung mitverantwortet. Aus heutiger Sicht kann man sagen: Es war zu früh. Der Zeitpunkt hat nicht gepasst", erklärte der 64-Jährig, der zwischen 2014 und 2017 beim FC Bayern angestellt war, gegenüber dem Streaming-Portal "DAZN".

Kurz vor seiner Ankunft in München hatte Sanches mit der portugiesischen Nationalmannschaft die Europameisterschaft in Frankreich gewonnen und zählte beim überraschenden Titel-Coup zum Stammpersonal.

"Der EM-Erfolg der Portugiesen und die Auszeichnung zum besten Nachwuchsspieler des Turniers haben für einen extremen Hype gesorgt", beurteilte Reschke die hohe Erwartungshaltung an den zentralen Mittelfeldspieler.

FC Bayern entschied sich für einen Transfer

Obwohl Sanches zum damaligen Zeitpunkt zu den den talentiertesten Profis des Kontinent zählte, zweifelten einige Verantwortliche des FC Bayern offenbar intern an der Verpflichtung. Laut "DAZN" gab es an der Säbener Straße vor dem Kauf "kontroverse Diskussionen". Letztlich überwiesen die Münchner dennoch rund 35 Millionen Euro an Benfica SL.

"Seine beeindruckende Athletik, seine Dynamik und sein außergewöhnlich raumgreifendes Tempodribbling zeichneten Renato aus. Allerdings wurden seine Leistungen, auch bei der EM, etwas überbewertet, seinem Spiel fehlten damals definitiv noch Reife und Konstanz", erklärte Reschke im Rückblick.

Nachdem Sanches beim FC Bayern zumeist zum Ersatzpersonal zählte, blüht der inzwischen 24-Jährige seit seinem Wechsel nach Lille wieder auf. "Sein Talent und seine Klasse sieht man ja jetzt. Renato musste seinen persönlichen Reifeprozess durchlaufen, um seine Qualität voll abzurufen", so Reschke.

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