21.10.2021 08:02 Uhr

Toppmöller: So coachte Nagelsmann die Bayern zum Sieg

Dino Toppmöller (li.) vertrat Julian Nagelsmann auf der Bank des FC Bayern
Dino Toppmöller (li.) vertrat Julian Nagelsmann auf der Bank des FC Bayern

Auch ohne Julian Nagelsmann auf der Trainerbank fuhr der FC Bayern in der Champions League bei Benfica Lissabon einen letztlich ungefährdeten Sieg ein. Großen Anteil am Erfolg hatte der erkrankte Coach dennoch - weil er im Hotelzimmer sitzend die richtige Entscheidung traf. 

Für kurze Zeit sah es so aus, als könnte selbst dem FC Bayern mal ein Spiel aus der Hand gleiten. Gegen immer mutiger werdende Portugiesen hatten die Münchner in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit einige Probleme und durchaus Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

Auch Julian Nagelsmann, der das Spiel aufgrund einer Erkrankung nur aus dem Hotelzimmer aus verfolgen konnte, erkannte die Schwachstellen seiner Mannschaft am TV. Per Funk griff der Übungsleiter dann ein und ordnete die Einwechslung von Serge Gnabry an, der in der 66. Minute für Benjamin Pavard ins Spiel kam. 

Mit Gnabry wurden die Münchner wieder zwingender in ihren Offensivaktionen. Nach dem Freistoßtor von Leroy Sané (70.) führte das schließlich zu drei weiteren Treffern und dem letztlich ungefährdeten 4:0-Erfolg.

Austausch in der Halbzeit

Nach der Partie schilderte Nagelsmann-Vertreter Dino Toppmöller, wie es zur Wende kam. In der ersten Halbzeit habe er noch keinen Kontakt zu Nagelsmann gehabt, verriet der Co-Trainer: "Da hat der Funk mit den Analysten nicht funktioniert." Schon in der Halbzeit habe es dann aber einen ersten Austausch gegeben. Im Verlauf der zweiten Halbzeit kamen Nagelsmanns Anweisungen dann wie erhofft auf der Bank an. 

"Julian hat die Entscheidungen bei den Auswechslungen getroffen. Es war seine Idee, wie wir die Wechsel gestalten sollten", erklärte Toppmöller. Serge Gnabry in der entscheidenden Phase zu bringen sei "eine mutige" Entscheidung gewesen, zollte der Interimstrainer seinem Chef Respekt. "Am Ende des Tages war es aber eine goldrichtige."

"Da sieht man, dass Julian zwar krank ist, aber im Kopf trotzdem sehr fix - und eine super Idee hatte", lobte Toppmöller den Gnabry-Kniff.

Seinen eigenen Anteil am Erfolg wollte Toppmöller indes nicht zu hoch bewerten. "Es war jetzt nicht so, dass ich da den großen Zampano gemacht habe", verriet der Co-Trainer, dass er sich bewusst zurückgehalten und lediglich darum bemüht hat, dass die Mannschaft den Matchplan von Nagelsmann umsetzt.

Am Ende des Tages habe er eigentlich nur "zwei Auftritte" gehabt: Einen vor dem Spiel bei der Ansprache und einen in der Halbzeit während der kurzen Video-Analyse, gab sich Toppmöller bescheiden. 

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