17.10.2021 12:02 Uhr

Ist Fürth schon ein hoffnungsloser Bundesliga-Fall?

Für Greuther Fürth ist die Bundesliga bislang eine bittere Angelegenheit
Für Greuther Fürth ist die Bundesliga bislang eine bittere Angelegenheit

Trainer Stefan Leitl rollte nur noch mit den Augen. Es reicht einfach nicht bei der SpVgg Greuther Fürth. Selbst ein vermeintliches Duell auf Augenhöhe gegen Mitaufsteiger VfL Bochum können die Franken in der Fußball-Bundesliga nicht für sich entscheiden.

Schlimmer noch: Sie werden trotz allen Engagements wieder brutal bestraft und kassieren die nächste Niederlage. Nach nur einem Punkt aus acht Bundesligaspielen stellt sich nicht nur die Frage, gegen wen diese Mannschaft eigentlich überhaupt gewinnen soll? Sondern auch, ob Fürth schon jetzt ein hoffnungsloser Fall im Kampf um den Klassenerhalt ist?

"Auf diese Situation haben wir uns in gewisser Art und Weise vorbereitet", sagte Aufstiegstrainer Leitl nach dem 0:1 (0:0) am Samstag gegen den VfL. "Dass es mit dieser Negativserie eintritt, war aber vielleicht nicht zu erwarten."

Fürth will "irgendwann auch mal drei Punkte einfahren"

Dass die zweite Bundesligasaison ihrer Geschichte eine hoch komplizierte wird, wussten die Fürther. Der Etat ist im Vergleich zur Konkurrenz klein, zudem verließen den Verein im Sommer Leistungsträger. Deshalb weiß auch Sportchef Rachid Azzouzi, was er an seinem Coach hat. Der krachende Fehlstart trifft die Franken dennoch mit voller Wucht. "Das liest sich schlecht, und das können wir nicht kleinreden", räumte Leitl ein.

Drei Vereine starteten vor den Fürthern schon mal jeweils mit nur einem Zähler aus acht Spieltagen - am Ende stiegen sie alle ab. "Du hast Woche für Woche in dieser Liga die Chance zu punkten, wenn du an die Leistungsgrenze kommst, wenn du Fehler vermeidest, das ist das Ziel für die kommenden Wochen", meinte Leitl unverdrossen. Azzouzi sagte "Sport1": "Wir werden alles daran setzen, irgendwann den Bock umzustoßen, um auch mal drei Punkte einzufahren."

Leitl: "In der Summe reicht es nicht"

Wieder einmal waren die Fürther in der Offensive zu harmlos, wieder einmal passten sie bei einem Standard nicht auf. Bochums Kapitän Anthony Losilla setzte sich nach einem Freistoß von Eduard Löwen in der 80. Minute im Luftduell gegen Hans Nunoo Sarpei durch, sein Kopfballtor traf die Spielvereinigung ins Mark.

"Was ärgerlich ist, ist natürlich wieder die Standardsituation, wir haben eine klare Mann-Zuteilung, die wir leider auf dem Platz nicht umsetzen", klagte Leitl. Für ein Aufbäumen reichte es bei den Fürthern nicht mehr. "In der Situation, in der wir sind, können wir auch nicht zurückkommen, um ein Spiel zu drehen", konstatierte Leitl. "In der Summe reicht es nicht, um zu punkten."

Engagement, Disziplin und Wille seien weiter entscheidend, betonte Leitl. Den Frust lindert aber auch eine klare Analyse nicht. "Das tut sehr, sehr weh", räumte Kapitän Branimir Hrgota ein und ergänzte: "Zu sagen, dass wir gegen keinen gewinnen können, ist falsch."

Das müssen die Fürther Spieler in der Ersten Liga nun aber erst noch beweisen. "Ich werde nicht unruhig oder muss mich großartig ändern. Ich versuche, jeden Tag für den Verein mein Bestes zu geben", versicherte Leitl und räumte ein, sich natürlich auch selbst zu hinterfragen. Die nächste Fürther Chance heißt nun RB Leipzig.

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