10.10.2021 14:46 Uhr

Werner "kein Lewandowski" - Flick schützt sein Sorgenkind

Timo Werner ist im DFB-Team derzeit das Sorgenkind
Timo Werner ist im DFB-Team derzeit das Sorgenkind

Timo Werner bleibt das Sorgenkind der DFB-Elf. Hansi Flick fördert ihn - und fordert zugleich mehr.

Timo Werner ist in Nordmazedonien ein Fußball-Held. Allerdings einer der unfreiwilligen Art. Nach seinem Slapstick-Fehlschuss bei der 1:2-Blamage gegen den krassen Außenseiter im März ernannte ihn die Zeitung "Vecer" zum "Ehrenbürger". Sogar einen mazedonischen Pass bekam er von dem Blatt, "gültig bis 31.03.2031".

Unglücklich, ungeschickt, ungefährlich - wie vor einem halben Jahr, als er kläglich den möglichen Siegtreffer vergeben hatte, trat Werner auch gegen Rumänien (2:1) auf. "Timo ist kein Lewandowski", sagte Mitspieler Serge Gnabry, "er ist nicht der klassische Mittelstürmer. Aber er gibt Gas, hat seine Qualitäten, schießt viele Tore, ist schnell und macht gute Laufwege. Das ist genau so wichtig."

Auch Hansi Flick nahm seine Nummer 9 in Schutz - und Werner für die Revanche gegen Nordmazedonien in der WM-Qualifikation am Montag (20:45 Uhr/RTL) zugleich in die Pflicht.

"Ich habe ihn explizit vor der Mannschaft gelobt für sein Engagement und seinen Einsatz", berichtete der Bundestrainer, der Werner beim Abschlusstraining väterlich den Arm um die Schulter legte: "Timo erfüllt seine Aufgaben sehr gut." Räume aufreißen, in die Tiefe gehen - das könne Werner. Er habe "ein Näschen" für Torszenen, die abermals aufgekommenen Schwalben-Vorwürfe seien "nicht fair".

Flick wollte Werner zum FC Bayern lotsen

Allerdings habe der Chelsea-Profi gegen Rumänien "nicht immer genau die Positionierung gehabt, die er braucht", erläuterte Flick. Zu oft agierte Werner im Sturmzentrum auf einer Linie mit den Außen Gnabry und Leroy Sané, also "zu nah am Tor statt reinzustarten. Das kann er besser machen", sagte der Chef, "und das erwarten wir auch von ihm."

Flick, weiß DFB-Direktor Oliver Bierhoff, "hält große Stücke auf Timo". In seiner Bayern-Zeit wollte er ihn unbedingt. "Wir sind beide froh, dass wir jetzt endlich mal miteinander arbeiten können", sagte Werner im September bei Flicks Premiere.

Mit drei Treffern in den ersten drei Länderspielen unter ihm zahlte er das Vertrauen zurück. Doch schon vor einem Monat hatte Werner viele unglückliche Aktionen. Bei seinem Klub in London lief es seither auch nicht nach Wunsch, Trainer Thomas Tuchel setzte ihm den Sturmtank Romelu Lukaku vor die Nase.

Umso dankbarer ist Werner für Flicks Zuspruch. Es sei "sehr wichtig, wenn man einen Trainer hat, der einem von der ersten Minute an zeigt: Ich finde dich nicht blind, ich finde dich nicht schlecht", sagte er in Hamburg. Es sei nun aber an ihm, betonte Bierhoff, die Tipps von Flick "auch umzusetzen".

Wenn die neuen Abläufe klarer würden, "wird auch die Konsequenz vor dem Tor besser sein", glaubt Werner. Flick zählt auf ihn und versicherte: "Er kriegt Einsätze und Rückendeckung."

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