03.10.2021 21:19 Uhr

Matthäus kritisiert: "Zeit von Boateng vorbei"

Kevin-Prince Boateng kommt bei Hertha BSC noch nicht in Fahrt
Kevin-Prince Boateng kommt bei Hertha BSC noch nicht in Fahrt

Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat am 7. Spieltag eine weitere Niederlage einstecken müssen. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus holte nun zum Rundumschlag gegen den ambitionierten Klub aus. Auch Routinier und Neuzugang Kevin-Prince Boateng blieb nicht verschont.

Lothar Matthäus übt Kritik an der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng. Es sei bei Hertha BSC keine klare Linie zu erkennen, wie man den 34-Jährigen einsetzen will. "Welche Rolle hat Boateng? Soll er die Mannschaft auf dem Spielfeld oder in der Kabine führen, ist er der verlängerte Arm des Trainers? Das sind alles Dinge, die auch die Spieler beschäftigen", meinte Matthäus in der Sendung "Sky90".

Boateng war im Sommer ablösefrei vom italienischen Zweitligisten Monza an die Spree gewechselt. Hatte seine Rückkehr zum Heimatklub vor einigen Monaten noch Euphorie ausgelöst, ist mittlerweile Ernüchterung eingekehrt. Fünf Bundesliga-Spiele absolvierte der Mittelfeld-Allrounder bislang, in keinem blieb er über die komplette Dauer auf dem Rasen. Gegen Freiburg wurde er nach 58 Minuten ausgewechselt.

Matthäus sieht "keine klare Linie" bei Hertha

Die Rolle als Führungsspieler bei der Hertha könne Boateng schon deshalb nicht ausüben, da er "nicht Woche für Woche dieses Tempo mitgehen kann", so Matthäus. Zwar habe Boateng noch einen guten Ruf aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt, "aber da war er auch vier Jahre jünger", schob der TV-Experte nach. "Natürlich hat Fredi Bobic zu Prince Boateng ein vertrautes Verhältnis, sie haben voneinander profitiert in Frankfurt. Aber die Zeit von Kevin-Prince - der ein überragender Spieler, auch ein schwieriger Charakter war - ist vorbei."

Und auch insgesamt sieht der 60-Jährige bei Hertha BSC in dieser Saison "viele Fragezeichen. Sportliche Kompetenz ist da in der Führung, aber ich sehe keine klare Linie. Wo wollen sie hin?" Mal spiele man mit einer Dreier-, mal mit einer Viererkette. "Ich weiß nicht, was los ist, manche Spieler vielleicht auch nicht."

Trainer Pál Dárdai soll nach Meinung des einstigen Weltklasse-Mittelfeldspielers noch mindestens "zwei Wochen" auf der Bank sitzen, damit "er die Chance bekommt". Allerdings wackle sein Stuhl mit jeder weiteren Niederlage. "Irgendwann ist es dann auch für ihn vorbei."

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