26.09.2021 10:49 Uhr

Auf den Schock folgt die Freude: Unions Serie hält

Später Jubel bei Union Berlin
Später Jubel bei Union Berlin

Die erlösende Diagnose, die wichtiger als jedes Tor oder drei Punkte war, erreichte Urs Fischer nach Spielschluss aus der Charité.

"Timo Baumgartl geht es den Umständen entsprechend gut", sagte der Trainer von Union Berlin. "Das", ergänzte er, "ist glaube ich die erfreulichste Nachricht. Ein Fußballspiel ist dann auch zweitrangig."

Sorgenvoll hatte der Schweizer seinen Abwehrspieler zuvor das Stadion An der Alten Försterei auf einer Trage liegend verlassen sehen. Baumgartls Nacken war von einer Halskrause gestützt, die Augen waren geschlossen, er wirkte benommen und noch immer nicht bei vollem Bewusstsein.

Schwere Gehirnerschütterung bei Baumgartl

Die schlimmsten Befürchtungen von Fischer, der Spieler und der 11.006 Zuschauern beim 1:0 (0:0) gegen Arminia Bielefeld bewahrheiteten sich aber nicht. Baumgartl erlitt beim heftigen Zusammenprall mit Bielefelds Fabian Klos (31.) eine schwere Gehirnerschütterung. Dramatischere Folgen blieben dem 25-Jährigen aber erspart.

Der Schockmoment hatte den Hexenkessel während der Behandlung auf dem Rasen für bange Momente verstummen lassen. Am Ende wurde es bei Union aber doch wieder wie gewohnt ohrenbetäubend laut. Kevin Behrens (88.) bescherte den Eisernen den durchaus verdienten Last-Minute-Sieg. Die Festung Alte Försterei hatte wieder gehalten: Bereits zum 20. Mal in Serie blieb Union in der Liga zu Hause ungeschlagen.

Union-Coach Fischer sieht "tolles" Spiel der Eisernen

"Von meiner Mannschaft war es über 75 Minuten ein tolles Spiel", sagte Fischer, der den "Hänger in der zweiten Halbzeit" letztlich gut verschmerzen konnte. Seine Mannschaft wirkte gefestigt, überstand die kritische Phase und belohnte sich mit dem zweiten Saisonsieg.

Nur eine Niederlage haben die Berliner in der laufenden Bundesligasaison kassiert. Die internationalen Plätze sind schon wieder in Reichweite. Union hat sich in der Bundesliga etabliert.

Nur: in welchen Regionen? Im vorderen Drittel, so Fischer, jedenfalls nicht. Das sei für ihn gesunder Menschenverstand. "Wir sind das dritte Jahr in der Bundesliga. Einen Anspruch zu erheben, uns im vorderen Drittel aufzuhalten, wäre Schwachsinn", sagte Fischer: "Unser Ziel ist der Klassenerhalt, das gilt auch für diese Spielzeit."

Bielefeld weiter ohne Sieg

Der Ausbau der starken Heimserie wäre die Grundlage dafür. Zunächst wartet aber eine Aufgabe auf anderem Parkett. Am Donnerstag gastiert Maccabi Haifa im ersten Heimspiel der Gruppenphase der Conference League in Köpenick.

Von Abenden im Europapokal kann Bielefeld dagegen nur träumen. Die Mannschaft von Trainer Frank Kramer wartet noch immer auf den ersten Saisonsieg in der Bundesliga. Zwar verloren die Ostwestfalen nur zwei Spiele, vier Punkte aus sechs Spielen sind letztlich dennoch zu wenig. "Wir sind natürlich enttäuscht. Wir hätten uns für unseren Aufwand gerne belohnt", sagte Kramer.

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