21.09.2021 15:51 Uhr

Nach dem Werner-Abgang? Holstein fahndet nach Mister X

Ole Werner hat das Traineramt bei Holstein Kiel niedergelegt
Ole Werner hat das Traineramt bei Holstein Kiel niedergelegt

Vor vier Monaten platzte der Aufstiegstraum von Holstein Kiel erst in der Relegation. Nun ist Trainer Ole Werner zurückgetreten.

Einer der "üblichen Verdächtigen", ein echter Überraschungskandidat, oder doch die nächste Risikovariante? Auf der Geschäftsstelle von Holstein Kiel rauchen die Köpfe. Nach dem plötzlichen Rücktritt von Erfolgstrainer Ole Werner fahnden Sportchef Uwe Stöver und Co. unter Hochdruck nach einem Nachfolger, der an der Förde das Ruder herumreißen kann. Die Situation für den Fast-Aufsteiger ist nach dem Fehlstart in die Zweitliga-Saison gefährlich.

Krisenmanagement ist angesagt und die hocherfolgreiche vergangene Saison spätestens jetzt abgehakt - obwohl Stöver sein Team mit Werner weiter auf dem richtigen Weg sah. Dies betonte der 54-Jährige noch einmal am Rande des Trainings am Dienstag: "Wir waren nicht der Meinung, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht." Nun gebe es "keine Deadline" bei der Suche nach einem Nachfolger.

Der Pokalcoup gegen Bayern München, das lange Schnuppern am Aufstieg, bis der Traum letztlich in der Relegation gegen den 1. FC Köln zerplatzte - all das zählt erst einmal nicht mehr.

Für den KSV Holstein geht es jetzt um die Konsolidierung im Bundesliga-Unterhaus, die Störche sind nach sieben Spieltagen nur 15. und fahren am Samstag (13:30 Uhr/Sky) zum Tabellenführer SC Paderborn, der überrascht auf die Veränderungen beim Kontrahenten reagierte.

Folgt ein Ex-HSV-Coach auf Werner?

"Wenn du als Trainer das Gefühl hat, dass du einen Platz freimachen musst, dann hat das menschlich sehr große Klasse", sagte SCP-Trainer Lukas Kwasniok bei "Sport1". "Inhaltlich" sei es "aber schwer nachzuvollziehen, weil Ole Werner top zu diesem Verein gepasst hat."

Auf die Inhalte eines neuen Chefcoaches bei den Kielern wird sich Kwasniok vorerst wohl noch nicht einstellen müssen, erst einmal wird Co-Trainer Dirk Bremser das Training leiten.

Doch die Namen möglicher Werner-Nachfolger kursieren schon rund um das Holstein-Zentrum. Markus Kauczinski, den Stöver bestens von St. Pauli kennt, oder auch Uwe Neuhaus könnten mit ihrer Zweitligaerfahrung wuchern. Auch eine Kontaktaufnahme zu Daniel Thioune (zuletzt Hamburger SV) würde nicht groß überraschen.

Gespräche mit Kalibern wie Florian Kohfeldt (Werder Bremen) oder Domenico Tedesco (zuletzt Spartak Moskau) schon eher. Gute Erfahrungen haben die Kieler zuletzt aber auch mit der Beförderung eines Coaches aus den eigenen Reihen gemacht. Aktuell sorgt Sebastian Gunkel, Trainer der zweiten Mannschaft, als Tabellenführer in der Regionalliga Nord durchaus für Aufsehen.

Wer es letztlich auch wird, muss einen Umbruch bewältigen. Wohl auch aufgrund der unklaren Perspektive hatte Werner in den vergangenen Monaten schon gezögert, seinen bis 2022 laufenden Vertrag zu verlängern. Mit Janni Serra, Jae-Sung Lee und Jonas Meffert hatten die Schleswig-Holsteiner vor der Saison zentrale Elemente ihres Spiels abgeben müssen, die neue Mischung inklusive Lewis Holtby, Steven Skrzybski und Fiete Arp passt noch nicht.

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