18.09.2021 19:32 Uhr

Sané will Pfiffe nicht "erneut erleben"

Leroy Sané vom FC Bayern überzeugte gegen den VfL Bochum
Leroy Sané vom FC Bayern überzeugte gegen den VfL Bochum

Der FC Bayern hat beim 7:0 gegen den VfL Bochum eindrucksvoll seine Ausnahmestellung im deutschen Fußball untermauert, der FC Augsburg mit einem knappen Sieg die Sorgen von Borussia Mönchengladbach vergrößert und Arminia Bielefeld, die TSG Hoffenheim sowie der FSV Mainz 05 und der SC Freiburg vergeblich den Abschluss gesucht. Die Stimmen zu den Spielen: 

FC Bayern München - VfL Bochum 7:0

Julian Nagelsmann (Trainer Bayern München): "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und der Art und Weise. Wir hatten in den ersten zehn Minuten ein bisschen Probleme, haben uns aber danach gut gefangen und hatten eine gute Struktur. Im letzten Drittel hätten wir den Pass vielleicht ein bisschen sauberer spielen können. Ich war beeindruckt davon, dass wir kein Tor kriegen wollten, von der Gier. Wir sind auf jeden Fall auf einem guten Weg."

Leroy Sané (Torschütze FC Bayern München) ...

... zu seinem Tor: "Ich habe geschaut, wie die Mauer steht. Am Ende habe ich mich aber einfach dazu entschieden, direkt zu schießen. Ich dachte, er sieht den Ball nicht gut, aber der Gegenspieler stand erst in der Mauer, läuft dann raus und kommt wieder zurück - so versperrt er dem Torwart die Sicht. Ich trainiere relativ viele Freistöße, gerade vor dem Spiel probiere ich, ein Gefühl dafür zu bekommen."

... zum Spiel: "Am Anfang konnte man sehen, dass die Bochumer griffig waren und in den Zweikämpfen da waren. Nach dem 1:0 lief der Zug bei uns und wir haben angefangen, unsere Tore zu schießen."

... zu seinen verbesserten Leistungen: "Ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Zurzeit läuft es wirklich gut und da will ich weitermachen. Heute habe ich ein gutes Spiel gemacht, klar gibt es dennoch immer Sachen, die man besser machen kann. Der Trainer spricht diese Dinge immer an und ich versuche, sie umzusetzen."

... zur Frage, ob ihn die Pfiffe der Fans bei der Begegnung mit Köln genervt haben: "Ich weiß, was ich abliefern kann. Das hat mich bereits die vorherigen Spiele genervt. Ich wusste, ich benötige Zeit. Es ist nicht so, als hätte ich mich zurückgelehnt. Es ist nicht so, als wolle ich das erneut erleben."

Leon Goretzka (FC Bayern): "Wir haben einfach Bock, Fußball zu spielen. Wir wollen uns weiterentwickeln, von Spiel zu Spiel und mehr und mehr die Philosophie des neuen Trainers verinnerlichen. Heute hat es viel Spaß gemacht für uns, für Bochum nicht so. Das tut mir persönlich natürlich immer ein bisschen leid. Wir haben Bochum keine Luft zum Atmen gegeben. Die ersten zehn Minuten war es noch etwas hektisch. Da sind sie in das Spiel gekommen, was sie wollten - lange Bälle, viel Kampf um den zweiten Ball. Aber dann haben wir nach und nach unsere Struktur gefunden und standen in der Verteidigung sehr gut. So werden wir einfach dominant."

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): "Es ist sehr, sehr bitter. wenn man jetzt schon zum vierten Mal hört, dass es die höchste Niederlage war und man dafür mitverantwortlich ist. Die erste Viertelstunde war noch ganz okay. Aber wir müssen an der Naivität arbeiten. Am Ende kannst du froh sein, dass du mit sieben Stück nach Hause fährst. Wir haben Lehrgeld bezahlt, das tut sehr, sehr weh. Wir müssen die Punkte gegen andere holen, auch wenn es im Moment schwer fällt, daran zu glauben."

Anthony Losilla (Kapitän, VfL Bochum): "Mir fehlen gerade etwas die Worte. Wir haben eigentlich ziemlich gut angefangen, sind gut ins Spiel gekommen. Aber sobald wir das erste Tor kassiert haben, verlieren wir die Ordnung. Gegen so einen starken Gegner wird das sofort bestraft. 7:0 ist schon hart. Wir müssen daraus lernen. Keiner hat damit gerechnet, dass wir hier etwas holen, aber wir wollten uns gut präsentieren. Bis auf die ersten 15 Minuten war das leider zu wenig."

Manuel Riemann (Torhüter, VfL Bochum): "Wenn man hierherkommt und es dem Gegner dann so einfach macht, Tore zu schießen, dann gibt es halt sieben Stück. Normalerweise sind es vielleicht zwei, drei oder vier. Vier Tore haben wir Bayern geschenkt. Da mussten sie nichts machen. Unglaublich bitter. Wir sind nicht wach genug in den Spielen."

Arminia Bielefeld - TSG Hoffenheim 0:0

Frank Kramer (Trainer Arminia Bielefeld): "Wir waren gerade die ersten 15, 20 Minuten sehr präsent und hatten drei glasklare Chancen, wo am Ende einfach der Ertrag fehlen. Beim Abschluss von Robin Hack fehlen dann letztlich die entscheidenden Zentimeter und das gewisse Quäntchen Glück. Es war klar, dass es auf einzelne Situationen ankommt. Insgesamt war es ein unheimlich intensives Spiel. Es gab eine Menge Tempo und Technik, es war gut anzusehen für die Zuschauer. Leider fiel kein Tor. Wir versuchen, kaltschnäutziger zu werden und arbeiten daran. Natürlich wollen wir in so einem Spiel, wo wir so nah dran sind, auch Punkte mitnehmen. Aber wir sind in einem Entwicklungsprozess."

Patrick Wimmer (Arminia Bielefeld): "Hoffenheim hat es in der zweiten Halbzeit besser gemacht und sich besser auf unser Spiel eingestellt. Beide Mannschaften können mit dem Punkt gut leben, auch wenn wir mehr hochprozentige Chancen hatten."

Stefan Ortega (Arminia Bielefeld): "An sich ein schönes Spiel, mit einem echt unverdienten Ergebnis für uns."

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Zumindest für neutrale Zuschauer war es ein aufregendes Spiel. Für meinen Geschmack waren die ersten zehn bis 15 Minuten zu aufregend. Wir haben zu viel zugelassen auf eine Art und Weise, die uns schon bekannt ist - nämlich mit langen Bällen. Und das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ab der 20. Minute haben wir gut gespielt, und die zweite Halbzeit sah dann schon eher so aus, wie ich mir das vorstelle. Da hatten wir die Bielefelder weitestgehend im Griff. Unterm Strich ist, was die Chancen angeht, der Punkt in Ordnung. Aber insgesamt ist es für mich zu wenig."

Oliver Baumann (TSG Hoffenheim): "Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Wir hatten zu Beginn viel Glück, dass wir keinen Gegentreffer kassieren. In der Summe hatten wir zu wenig gute Phasen und waren nicht torgefährlich genug. Es darf uns nicht passieren, dass wir in der Anfangsphase so viel zulassen. In der zweiten Hälfte gab es insgesamt nur eine Chance. Das ist zu wenig."

Kevin Vogt (TSG Hoffenheim): "Wenn man den Spielverlauf sieht, muss man am Ende des Tages mit dem Unentschieden zufrieden sein, aber wir hatten uns natürlich mehr erhofft. Gerade in den ersten zehn Minuten hatten wir viel Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Da haben wir nicht gut verteidigt. Danach sind wir zu unseren Chancen gekommen, aber haben die nicht genutzt. In der zweiten Hälfte waren wir dann sehr dominant, aber haben leider keinen Treffer erzielt. Aber wir haben gesehen, dass wir Erfolg haben können, wenn wir einfach spielen."

FC Augsburg - Borussia Mönchengladbach 1:0

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "Das war sehr wichtig für uns. Wir haben taktisch clever und taktisch Fußball gespielt. Wir waren sehr gut und effektiv. Dass Flo Niederlechner das Tor macht, freut mich sehr für ihn."

Florian Niederlechner (Torschütze FC Augsburg) zu seinem Tor: "Ich habe gesehen, dass der Ruben sich gut durchgesetzt hat, bin dann auf Verdacht dorthin gelaufen und er hat mich im Augenwinkel gesehen. Zum Glück kommt der Ball genau dahin, wo ich stehe - es freut mich einfach unglaublich für den Verein, nach dem schechten Saisonstart ist es schon ein wenig unruhig gewesen. Darum freut es mich für die Mannschaft, den Verein und besonders für die Fans, dass wir endlich wieder einen Heimsieg holen konnten."

Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach) ...

... zum Spiel: "Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht mit der nötigen Durchschlagskraft angegangen, obwohl wir das Spiel klar in der Hand hatten. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der FC Augsburg eine Torchance hatte außer der einen nach unserem Fehler, wo sie direkt das Tor schießen. Das wir da direkt das Gegentor kassieren, ist ärgerlich. In einem solchen Spiel muss man punkten. In der zweiten Halbzeit kann ich der Mannschaft aber nichts vorwerfen, sie haben alles gegeben. Es ist natürlich enttäuschend für uns, das sind nicht unsere Ansprüche. Daher dürfen wir uns ärgern."

... zur Frage, was sich offensiv ändern müsse: "Es ist nie einfach gegen einen tiefstehenden Gegner, der die Räume eng macht. Es fehlte hin und wieder der letzte Pass, wir wollten den Ball nochmal durchschieben, anstatt zu schießen. Das müssen wir uns ankreiden."

Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach): "Wir machen eigentlich kein schlechtes Spiel. Wir ackern und laufen viel, nur an den Torchancen hat es etwas gefehlt. Da fehlt es uns an Durchschlagskraft, daran müssen wir arbeiten. Wir müssen auch effizienter werden. Wir müssten eigentlich hier einen Punkt mitnehmen und nächste Woche angreifen. So tut es weh."

Yann Sommer (Torwart Borussia Mönchengladbach): "Es war kein gutes Spiel von uns. Wir wussten, wir spielen gegen eine defensive Mannschaft, die tief stehen wird und uns das Leben schwermachen wird. Von uns habe ich als Mannschaft zu wenig Kreativität gesehen. Wir haben keinen Weg gefunden, wie wir dieses Bollwerk umspielen. Wir hatten keinen richtigen Torschuss und das ist zu wenig."

FSV Mainz 05 - SC Freiburg 0:0

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Es war ein schwieriges Spiel. Es lag sicher auch am Gegner, dass wir in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel reingefunden habe. Das war träge, wir waren nicht so, wie ich uns normalerweise kenne. Damit waren wir nicht zufrieden. Das Ergebnis ist gerecht, es war bestimmt kein schönes Spiel."

Dominik Kohr (FSV Mainz 05): "Wir wussten, dass es gegen Freiburg nicht einfach wird. Der Streich hat sich auch einen Plan ausgedacht, der am Anfang gut funktioniert hat. Wir konnten keinen Druck ausüben, nach einer halben Stunde hat es dann besser funktioniert. Wir hatten am Ende noch etwas Glück gehabt und auch wenn wir mit dem Punkt nicht glücklich sein dürften, haben wir einen Punkt mehr auf dem Konto."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir wollten nicht, dass es ein wildes Spiel wird. Natürlich sind wir nicht zufrieden, wie wir es fußballerisch gelöst haben. Ich spiele viele Jahre schon in Mainz, das sind immer schwierige Spiele. Da ist schon viel Wucht und Überzeugung, da konnten wir dagegenhalten, aber mit dem Ball war es nicht so gut."

Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) zur Frage, ob es der Mannschaft an Risikobereitschaft fehle: "Vielleicht. Wir haben zu wenig von hinten nachgeschoben und dem Mittelfeld keine Unterstützung gegeben. Dadurch konnten wir nicht nach vorne agieren und die Stürmer waren verloren. Im Endeffekt wollten wir erstmal die null halten, das haben wir geschafft und damit sind wir zufrieden."

Nils Petersen (SC Freiburg): "Wir sind zufrieden, zum Schluss hatten wir die Chance auf den Lucky Punch auf unserer Seite. Mainz hatte auch einige Chancen, das Spiel auch für sich zu entscheiden. Daher können beide Mannschaften mit dem Punkt leben."

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