17.09.2021 12:47 Uhr

Experte erklärt: Darum ist Lewandowski kein Weltstar

Robert Lewandowski spielt seit 2014 beim FC Bayern
Robert Lewandowski spielt seit 2014 beim FC Bayern

Sportlich ist Robert Lewandowski seit Jahren über jeden Zweifel erhaben. Von der Strahlkraft her sind mit Cristiano Ronaldo und Lionel Messi aber zwei Superstars immer noch weit vor dem Torjäger des FC Bayern angesiedelt. Ein Experte sieht mehrere Gründe für diese eindeutige Hierarchie.

"Entscheidend ist vor allem, dass Ronaldo und Messi sehr früh zu absoluten europäischen Topklubs gestoßen sind, die deutlich mehr globale Aufmerksamkeit genießen als die Klubs in der frühen Karriere von Lewandowski", erklärte Prof. Dr. Christoph Breuer vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln gegenüber "Sport1" den Status der drei Fußball-Ausnahmekönner.

Tatsächlich zog es Ronaldo (36) bereits im zarten Alter von 18 Jahren zu Manchester United, mit 24 dann weiter zu Real Madrid. Messi (34) spielte ab seinem 13. Lebensjahr beim FC Barcelona. Lewandowski hingegen schafft erst mit 22 den Sprung aus seiner polnischen Heimat in die Bundesliga zum BVB. Beim FC Bayern landete der heute 33-Jährige vier Jahre später.

"Die beiden spanischen Top-Klubs, aber natürlich auch Manchester United waren der Bundesliga in Sachen globaler Vermarktung schon immer voraus", so Breuer.

FC Bayern: Fehlt Robert Lewandowski der "ikonische Stil"?

Der Experte verwies zudem auf den "ikonischen Stil" von Ronaldo und Messi, die beide auf dem Platz einzigartig und unverwechselbar mache. "Dies hat auch dazu geführt, dass Ronaldo (Nike, Anm. d. Red.) und Messi (Adidas) Aushängeschilder globaler Marketingkampagnen der beiden größten Sportartikelhersteller waren und so zusätzliche Aufmerksamkeit generieren konnten."

Gerade CR7 zelebriere "seinen Stil geradezu, liefert marketingtechnisch nicht nur Aktionsleistung, sondern auch Präsentationsleistung", sagte Breuer.

Auch seine Herkunft schmälert dem Experten zufolge Lewandowskis Star-Potenzial. "Im Fußball-Business stellen auch die Nationalmannschaften sowie WM, EM und Copa América Aufmerksamkeits-Plattformen dar", sagte Breuer. "Argentinien und Portugal sind da immer prominent vertreten, Polen dagegen eine unterdurchschnittliche erfolgreiche Nationalmannschaft. Insofern stellt dies einen weiteren Vermarktungsvorteil von Messi und Ronaldo dar."

Messi und Ronaldo könnten alle relevanten Aufmerksamkeitsplattformen "perfekt bespielen", resümierte Breuer. "Lewandowski ist sportlich extrem erfolgreich, spielt aber weniger ikonisch und kann die Aufmerksamkeitsplattformen nur eingeschränkter nutzen."

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