13.09.2021 08:29 Uhr

LASK vor Conference-League-Auftakt in der Krise

LASK-Trainer Thalhammer sucht nach Weg aus der Krise
LASK-Trainer Thalhammer sucht nach Weg aus der Krise

Kurz vor dem Gruppenphasen-Beginn der Conference League ist der LASK in eine Krise getaumelt. Nach der 0:2-Heimniederlage am Sonntag gegen die Austria stehen die Oberösterreicher nach sieben Runden nur auf dem vorletzten Platz, sind seit sechs Meisterschaftspartien sieglos und haben dabei nur fünf Tore erzielt - so wenige wie keine andere Bundesliga-Mannschaft. Die Vorzeichen vor dem Gastspiel am Donnerstag bei HJK Helsinki sind alles andere als optimal.

Während sich teamintern Ratlosigkeit breitmacht, haben so manche Fans den Hauptschuldigen für die aktuelle Misere schon identifiziert. Trainer Dominik Thalhammer wurde als Sündenbock auserkoren. Rufe nach der Ablöse des ehemaligen Frauen-Teamchef hallten am Sonntag durch das Paschinger Stadion.

Der 50-Jährige gab sich äußerlich gelassen: "Kritik ist verständlich, weil man den LASK in anderen Tabellenregionen sehen will. Mit solchen Reaktionen muss man leben." Die eine oder andere kritische Aussage fiel für Thalhammers Geschmack aber doch zu deftig aus. "Da fallen schon Worte, wo ich mir denke, ich werde meine Kinder nicht mehr ins Stadion mitnehmen." Rückendeckung erhielt der Coach von Peter Michorl. "Der Trainer ist da die ärmste Sau, wenn die Mannschaft in den ersten zehn Minuten so auftritt", sagte der Mittelfeldspieler auf "Sky".

LASK-Trainer Thalhammer: "Heute war die Leistung nicht gut"

Der Frust sitzt tief, zumal die LASK-Profis diesmal nicht nur ein schlechtes Resultat, sondern auch eine schlechte Darbietung ablieferten. "Über die ersten Runden kann man noch sagen, dass es ordentliche Spiele waren, aber heute war die Leistung nicht gut", gestand Thalhammer.

Über die Gründe dafür herrschte Rätselraten. "Ich weiß, was wir können, aber wir bringen es aktuell nicht auf den Platz. Nach dem Gegentor war nach den letzten fehlenden Erfolgserlebnissen der Glaube weg", meinte der Coach und forderte von allen Beteiligten sachliche Analysen. "Jeder muss selbstkritisch sein und bei sich selbst beginnen."

Bei Goalie Alexander Schlager war die Ursachenforschung kurz nach dem Schlusspfiff noch nicht weit gediehen. "Den Lösungsansatz, wie wir da rauskommen, weiß keiner", gab der ÖFB-Internationale zu und schlug vor: "Wir müssen noch enger zusammenrücken und noch mehr Gas geben im Training."

Außerdem forderte Schlager die Besinnung auf altbekannte Tugenden. "Wir müssen mit kratzen, beißen, kämpfen ins Spiel finden. Die Qualität ist da, daran müssen alle glauben." Auf keinen Fall dürfe man in eine allzu negative Stimmung verfallen. "Was sollen wir machen? Sollen wir uns aufhängen und sagen, alles ist so blöd?"

Schon das Finnland-Gastspiel biete die Chance, in einen Flow zu kommen, betonte Schlager. Bis dahin könnte sich auch die Personalsituation leicht entspannen. Gegen die Austria hatte der LASK gleich acht verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen. Der personelle Aderlass wurde vor allem in der Anfangsphase in der Defensive augenscheinlich. "Man hat gemerkt, dass wir in dieser Zusammensetzung noch nicht zusammengespielt haben", sagte Thalhammer.

Für seinen Klub setzte es gegen die Austria nach elf Liga-Partien wieder eine Niederlage, was gleichzeitig den ersten Meisterschaftssieg der "Veilchen" in dieser Saison bedeutete. Dadurch gaben die Favoritner die Rote Laterne an die WSG Tirol ab und liegen noch vor dem LASK auf Platz zehn.

Erleichterung bei der Austria, Emotionen in Altach

Austria-Trainer Manfred Schmid bezeichnete den Auftritt seiner Truppe in den ersten 30 Minuten als "perfekt", lediglich die Effizienz habe in dieser Phase zu wünschen übrig gelassen. "Da hatten wir fünf Topchancen. Dass wir da nicht in Führung gegangen sind, ärgert mich sehr." Dennoch sei der Erfolg verdient gewesen, so Schmid.

Mit einer Punkteteilung endete die Partie zwischen dem SCR Altach und der SV Ried. Richtig spektakulär wurde es erst nach dem Schlusspfiff zum 1:1 - der bei Altach-Coach Damir Canadi in Ungnade gefallene Goalie Martin Kobras ließ sich demonstrativ auf der Fantribüne feiern, und an der Seitenlinie gab es einen Trainerdisput, wie Ried-Trainer Andreas Heraf berichtete: "Was mich geärgert hat, war die Respektlosigkeit von Canadi mir gegenüber, als er nach dem Spiel zu mir gekommen ist und mich mit übelsten Worten beschimpft hat. Das macht mich fassungslos."

apa

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