09.09.2021 15:47 Uhr

Donyell Malens durchwachsener Start beim BVB

Donyell Malen ist noch nicht komplett beim BVB angekommen
Donyell Malen ist noch nicht komplett beim BVB angekommen

Donyell Malen wurde im Sommer als Nachfolger von Jadon Sancho zu Borussia Dortmund geholt. Doch der niederländische Nationalstürmer ist noch nicht richtig beim BVB angekommen. Hoffnung macht der Abschluss der jüngsten Länderspielreise.

'Ein Tor würde dem Spiel gut tun': Dieser Satz fällt häufig in Fußball-Partien, wenn den beteiligten Klubs nicht so richtig etwas gelingen will.

Etwas abgewandelt trifft diese alte Weisheit irgendwie auch auf BVB-Neuzugang Donyell Malen zu. Denn beim 30-Millionen-Mann ist der vielzitierte Knoten im Dress der Borussia noch nicht geplatzt. Ein wenig Selbstvertrauen könnte sich der 22-Jährige nun allerdings in der Heimat geholt haben.

Es läuft die 90. Minute beim Schützenfest der Niederlande gegen die Türkei. 5:0 steht es bereits, da wird der Ball von der rechten Seite zentral an den Strafraum auf Malen durchgesteckt. Der Mann mit der Rückennummer 9 nimmt das Leder in Bedrängnis von zwei Gegenspielern gekonnt an, geht noch einen Schritt und vollendet mit einem satten Schuss ins Tor.

BVB: Donyell Malen im Duell mit Haaland torlos

Beim Weg in die Fankurve zeigt Malen auf sein Ohr, deutet an: 'Hört her, ich bin noch da.' Gefolgt von einem tiefen und deutlich sichtbaren Durchatmen. Es ist spürbar, wie in diesem Moment eine kleine Last von ihm abfällt.

Zum Auftakt der Länderspielreise gegen Norwegen (1:1) war er im direkten Duell mit Erling Haaland torlos geblieben und zur Pause ausgewechselt worden, während sein BVB-Kollege traf. Das darauffolgende Spiel gegen Montenegro (4:0) musste Malen komplett von der Bank aus verfolgen. Das Last-Minute-Tor gegen die Türkei als Schlusspunkt eines 30-minütigen Joker-Einsatzes war also eine kleine Erlösung für ihn.

Doch war es auch der Startschuss für überzeugendere Auftritte beim BVB? Nach den bisherigen Darbietungen Malens gibt es noch viele unbeantwortete Fragen.

Vor allem die danach, wann wird sich der von der PSV Eindhoven geholte Stürmer an die Bundesliga gewöhnt haben wird. Bislang macht es noch den Eindruck, als wäre Malen vom hohen Spiel-Tempo und der robusten Art der gegnerischen Verteidiger ein wenig überfordert.

Kaum Akzente von Donyell Malen beim BVB

Räume für seine Nebenleute schaffte er zwar bereits phasenweise recht geschickt. Doch bislang gelingt es ihm zu selten, selbst aktiv Akzente zu setzen. Bei seinem ersten Startelfeinsatz für den BVB in Freiburg (1:2) fehlte ihm zudem noch extrem die Bindung zu den Kollegen. Beim 3:2-Sieg gegen Hoffenheim am 3. Spieltag gab es immerhin eine spürbare Verbesserung.

Verwunderlich ist, dass die Anpassungsschwierigkeiten nicht etwa dadurch herrühren, dass Malen auf ungewohnten Terrain eingesetzt wurde. Im Gegenteil: Im 4-4-2 von Trainer Marco Rose spielt Malen in der von ihm favorisierten Sturmspitze neben Haaland - und nicht etwa auf der früheren Sancho-Position auf der offensiven Außenbahn, die es in Roses System in der klassischen Form gar nicht gibt.

In der letzten Saison erzielte Malen als Mittelstürmer für Eindhoven starke 19 Tore und legte acht Treffer auf.

Donyell Malen muss an seiner Chancenverwertung arbeiten

Und auch die Fitness-Werte dürften in den kommenden Wochen keine Ausrede mehr sein. Zu Beginn hatte Rose noch vor allzu großen Erwartungen an Malen gewarnt. Der Neuzugang sei "nicht in dem physischen Zustand", den es brauche. Mittlerweile müsste Malen aber körperlich voll auf der Höhe sein.


Gut für den BVB: Malen gilt als extrem selbstkritisch. Er ist nie zufrieden und will sich ständig verbessern. Und das muss er auch.

Denn bereits in den ersten Einsätzen schimmerte sein ausbaufähige Chancenverwertung durch. Schon in der Eredivisie hätte er deutlich mehr Tore auf dem Konto haben können, wenn er nicht so viele Möglichkeiten vergeben hätte.

Befreiungsschlag gegen Bayer Leverkusen?

Im BVB-Dress wird es für Malen also nun darauf ankommen, ein Ausrufezeichen zu setzen und sich die Last der hohen Erwartungen mit (mindestens) einem Tor von der Seele zu schießen.

Gleichzeitig muss er weiter an sich und vor allem an seiner Konstanz arbeiten. Dass der pfeilschnelle Angreifer alles dafür mitbringt, insbesondere im schnellen Umschaltspiel des BVB zu überragen, steht außer Frage. 

Beginnen könnte Malen mit seinem Aufschwung im Idealfall schon am Samstag (15:30 Uhr) in Leverkusen gegen die spielstarke Werkself, die mit einem Punkt Vorsprung vor den Schwarzgelben auf Platz zwei der Tabelle residiert. Denn ein BVB-Tor würde (nicht nur) dem Spiel(er) gut tun!

Chris Rohdenburg

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