03.09.2021 12:16 Uhr

Rassismus-Eklat: BVB-Star Bellingham zeigt "Reife"

Jude Bellingham vom BVB hat sich von den rassistischen Beleidigungen nicht provozieren lassen
Jude Bellingham vom BVB hat sich von den rassistischen Beleidigungen nicht provozieren lassen

Englische Fußball-Nationalspieler sind in Ungarn erneut Opfer rassistischer Schmähungen geworden - darunter auch BVB-Profi Jude Bellingham. Dessen Reaktion beeindruckte Englands Trainer Gareth Southgate.

Während des Sieges des EM-Finalisten im WM-Qualifikationsspiel in Budapest (4:0) richteten sich die Rufe am Donnerstagabend gegen Jude Bellingham von Borussia Dortmund und Stürmerstar Raheem Sterling von Manchester City. Die Geste, als Zeichen gegen Rassismus vor dem Anpfiff aufs Knie zu gehen, wurde in der Puskas Arena niedergebuht.

Torschütze Raheem Sterling wurde übereinstimmenden Berichten aus dem Stadion zufolge bei seinen Ballkontakten ausgebuht und mit Affenlauten bedacht. Der erst 18 Jahre alte Jude Bellingham wurde beim Aufwärmen an der Seitenlinie von ungarischen Zuschauern beleidigt, wie "Sky Sports" berichtet. Der BVB-Star ging auf die Schmähungen jedoch gar nicht erst ein, lächelte offenbar nur über das Verhalten der Fans.

Im Anschluss an die Partie darauf angesprochen entgegnete Gareth Southgate: "Er sollte so etwas nicht durchmachen müssen. Es ist aber fantastisch, dass er eine solche Reife gezeigt hat." Southgate selbst habe die "nicht zu akzeptierenden" Vorfälle nicht mitbekommen.

Southgate: Die Menschen werden "Dinosaurier sein"

Wegen des diskriminierenden Verhaltens ihrer Fans im Laufe der EM waren die Ungarn von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zu drei Geisterspielen verurteilt worden, die WM-Qualifikation fällt allerdings unter die Zuständigkeit des Weltverbandes FIFA. Daher waren Zuschauerinnen und Zuschauer erlaubt.

"Diese Welt wird moderner", sagte Southgate zudem im "BBC"-Radio, "und obwohl manche Menschen in ihrem Denken und ihren Vorurteilen gefangen sind, werden sie am Ende die Dinosaurier sein - denn die Welt verändert sich". Der nationale Verband FA kündigte an, die FIFA einzuschalten.

Im Oktober 2019 war das EM-Qualifikationsspiel der Engländer in Bulgarien wegen rassistischer Angriffe zweimal unterbrochen worden. Ein halbes Jahr zuvor gab es rassistische Gesänge gegen englische Spieler in Montenegro. Allerdings wurde nach der Niederlage im EM-Endspiel gegen Italien im Elfmeterschießen auch die drei englische Schützen, die verschossen hatten - Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka -, in den Sozialen Medien rassistisch beleidigt.

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