30.08.2021 15:10 Uhr

RB Leipzig historisch schlecht - Marsch unter Druck

Schlechtester Bundesliga-Start für RB Leipzig unter Jesse Marsch
Schlechtester Bundesliga-Start für RB Leipzig unter Jesse Marsch

Vizemeister RB Leipzig hat unter Neu-Trainer Jesse Marsch einen klassischen Fehlstart hingelegt. Mark van Bommel grüßt mit Wolfsburg hingegen von der Tabellenspitze.

Jesse Marsch blickte etwas nach neidisch rüber nach rechts. Während sein Wolfsburger Kollege Mark van Bommel dazu befragt wurde, wie "geil" es sich als verlustpunktfreier Tabellenführer anfühle, von den Bayern, seinem Ex-Klub, gejagt zu werden, saß der neue Trainer von RB Leipzig ziemlich bedröppelt auf dem Podium und musste seinen Fehlstart beim Vizemeister erklären.

"Dieser Start ist nicht das, was wir haben wollten. Aber wir müssen stark bleiben und verstehen, dass die Situation schwer ist jetzt", sagte Marsch nach dem 0:1 beim VfL Wolfsburg.

Der US-Amerikaner bemühte sich, nach der zweiten Niederlage in der noch jungen Saison Zuversicht auszustrahlen, doch es gelang ihm nur bedingt.

RB Leipzig: Silva noch mit Ladehemmung

Nach der spielzeitübergreifend fünften Auswärtspleite hintereinander ist die Stimmung bei den Sachsen im Keller.

Zumal mit Kapitän Marcel Sabitzer wohl der nächste Erfolgsgarant der letzten Jahre zu Bayern München wechselt. Und "Königstransfer" Andre Silva noch unter Ladehemmung leidet.

Auch in Wolfsburg agierte der 23-Millionen-Einkauf unglücklich. Nach vier Pflichtspielen wartet der Ex-Frankfurter noch immer auf seinen ersten Treffer für Leipzig aus dem Spiel heraus.

Marsch nahm seinen Torjäger in Schutz. Er habe in allen vier Spielen gut gespielt, sagte der Coach. Zwar habe Silva "noch nicht genug Tore geschossen. Aber es kommt. Wir müssen alle ruhig bleiben und die Geduld behalten".

"Ungutes Gefühl" bei RB Leipzig

Mit der Geduld ist das in Leipzig so eine Sache. In den vergangenen beiden Jahren grüßte RB, jeweils mit Marsch-Vorgänger Julian Nagelsmann, nach drei Spielen ungeschlagen von der Tabellenspitze. Nun steht der schlechteste Start seit dem Bundesliga-Aufstieg 2016 zu Buche. "Wir haben uns den Start anders vorgestellt, das muss ganz deutlich so sagen", sagte Nationalspieler Lukas Klostermann. Man gehe mit einem "unguten Gefühl" in die Länderspielpause. Und Torhüter Peter Gulasci brachte es auf den Punkt: "Wir haben noch viel zu tun."

Da kommt die Länderspielpause gerade recht. Marsch wird die Einheiten brauchen, denn das bevorstehende Programm hat es in sich. Gleich nach der Pause wartet mit dem FC Bayern die höchstmögliche Hürde in der Liga, dann folgt der schwere Champions-League-Auftakt bei Manchester City.

"Es geht nicht schwieriger als die nächsten zwei Spiele", sagte Marsch. Und Klostermann konstatierte: "Da müssen wir definitiv ein, zwei Schippen drauflegen."

Während Marsch die kommenden Trainingstage gut gebrauchen kann, würde van Bommel am liebsten direkt weiterspielen. Der beste Saisonstart der Vereinsgeschichte macht Lust auf mehr. "Es ist schön, dass wir neun Punkte haben. Es gibt aber keine Garantie, dass es so weitergeht", sagte van Bommel: "Wir fahren in zwei Wochen nach Fürth und dann fängt es wieder von vorne an."

Von vorne anfangen - ein Wunsch, den auch Jesse Marsch haben dürfte.

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