26.08.2021 22:02 Uhr

Glückloses Union Berlin lässt nichts anbrennen

Union Berlin steht in der Gruppenphase der Conference League
Union Berlin steht in der Gruppenphase der Conference League

Rote Party im "Wohnzimmer" der Blauen: Union Berlin hat ausgerechnet in der Hertha-Heimstädte Olympiastadion den größten internationalen Erfolg der Klubgeschichte perfekt gemacht.

Den Eisernen reichte im Play-off-Rückspiel gegen den finnischen Pokalsieger Kuopion PS ein 0:0, um sich nach dem 4:0-Auswärtssieg vor einer Woche für die Gruppenphase der neuen Conference League zu qualifizieren.

"Gruppenphase Conference League, was Außergewöhnliches möchte ich meinen", sagte Trainer Urs Fischer bei Nitro: "Es ist ein einmalige Sache, das haben wir uns verdient. Wir hätten gerne gewonnen, aber am Ende zählt, dass wir in die Gruppenphase einziehen."

Während das Spiel auf dem Rasen größtenteils unspektakulär blieb, sorgten die 22.159 Union-Fans auf den Rängen für reichlich Europacup-Flair. Für die Anhänger von Stadtrivale Hertha BSC, der trotz vieler Investoren-Millionen das Europacup-Ziel zuletzt weit verfehlt hatte, dürfte der Abend eine kleine Demütigung gewesen sein.

Auf welche Gegner die Köpenicker ab Mitte September in der Gruppenphase treffen, ergibt die Auslosung am Freitag (13:30 Uhr/MESZ) in Istanbul. Der Premieren-Sieger wird im Finale am 22. Mai in Albaniens Hauptstadt Tirana ermittelt und mit einem automatischen Gruppen-Startrecht für die Europa League 2022/23 belohnt.

Union hatte für sein "Sch(l)üsselspiel" das Olympiastadion in Rot-Weiß getaucht. Die Arena erleuchtete in den Vereinsfarben, Union-Fahnen wurden auf dem Dach gehisst, rote Fan-Shirts an alle Besucher verteilt und sogar die berühmte blaue Tartanbahn, auf der einst Usain Bolt zu zwei Weltrekorden gesprintet war, abgedeckt. Unions Heimstadion "Alte Försterei" genügt den UEFA-Anforderungen nicht.

Trotz des beruhigenden Vorsprungs verzichtete Trainer Urs Fischer auf eine große Rotation, von den unumstrittenen Stammspielern erhielt einzig Torjäger Max Kruse eine Pause. Damit war auch das zuletzt so prächtig harmonierende Sturm-Duo Kruse/Taiwo Awoniyi gesprengt - doch der Nigerianer gefiel auch ohne seinen kongenialen Partner.

Awoniyi war mit seiner Wucht und Schnelligkeit ein ständiger Unruheherd in der Abwehr der Gäste, die - anders als es das Hinspiel-Ergebnis vermuten ließ - nicht ihr Heil in der Offensive suchten. Das lag auch an den Berlinern, die bewusst auf Ballbesitz setzten und um Spielkontrolle bemüht waren.

Union hatte unter anderem durch Awoniyi (8. und 44.), Robin Knoche (14.), Tymoteusz Puchacz (61.) und Cedric Teuchert (74.) auch die besseren Chancen.

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