26.08.2021 11:33 Uhr

Borussia Dortmund und die Angst vor der Inkonstanz

Marco Rose will mit dem BVB zurück in die Spur finden
Marco Rose will mit dem BVB zurück in die Spur finden

Borussia Dortmund steht früh in der Saison unter Druck. Die Niederlage beim SC Freiburg schürt beim BVB alte Ängste vor Inkonstanz.

Vor der ersten Nervenprobe der Saison hat Marco Rose auf Ausreden mal überhaupt keine Lust. "Stelle keine Forderung ans Wetter, an den Zwischenstand oder irgendwas anderes", sagt der Trainer von Borussia Dortmund: "Zieh es komplett durch, von der ersten bis zur letzten Minute!"

Das Bundesliga-Duell des erst dritten Spieltags gegen die TSG Hoffenheim am Freitagabend (20:30 Uhr) kann tatsächlich schon weichenstellend sein. Nach dem 1:2 beim SC Freiburg, einem dieser Spiele, von denen der BVB seit Jahren viel zu viele verliert, kommen die alten Ängste hoch: Wie so oft könnte die Inkonstanz am Ende die Titelchance kosten.

BVB beklagt "grobe Fehler"

Rose fordert daher eine neue Form der Hingabe. "Ich glaube schon, dass unsere Spieler wollten, aber es hat Bedingungslosigkeit gefehlt", sagte er, beim Rennen, Grätschen, Beißen, Kratzen. "Das ist nicht nur Arbeit auf dem Platz, sondern auch im Kopf. Und die werden wir einfordern." Damit "wir gegen Hoffenheim wieder unser Frankfurt-Gesicht zeigen".

Dieses Antlitz schließlich war ein betörend schönes. Die Dortmunder spielten den Gegner auseinander, sie schossen traumhafte Tore, Erling Haaland war beim 5:2 sogar an allen beteiligt. Doch der BVB ist mehrgesichtig wie Janus, der römische Gott des Anfangs und des Endes: Das Freiburg-Gesicht will niemand mehr sehen.

"Wir haben wieder in den entscheidenden Situationen grobe Fehler gemacht. Das darf uns auf diesem Niveau einfach nicht passieren", betonte Sportdirektor Michael Zorc. Innenverteidiger Manuel Akanji beklagte, der Gegner sei "zu den Toren eingeladen worden. Das darf nicht sein. Schon gar nicht, wenn wir den Anspruch Champions League haben."

BVB-Rückkehrer sollen neue Impulse liefern

Immerhin füllt sich der zuletzt verletzungsbedingt schmale Kader. Raphael Guerreiro ist für die linke Abwehrseite zurück, Nationalspieler Emre Can wird rechts hinten wohl den mehrmals indisponierten Felix Passlack ablösen. Mats Hummels kann in der Innenverteidigung neben Akanji spielen, auch Thomas Meunier geht es besser. Julian Brandt hat gute Chancen, zur Startelf zu zählen. Allerdings wurde Thomas Delaney zum FC Sevilla transferiert.

Die Aussichten sind gegen die spielstarken Hoffenheimer dennoch nicht so übel - sofern der Kopf mitspielt. Zudem ist die TSG selbst in guter Form und seit neun Ligaspielen ungeschlagen: Eine längere Serie hat kein Bundesligist derzeit vorzuweisen. Top-Stürmer Andrej Kramaric, der den Verein womöglich noch verlassen wird, trifft gegen den BVB besonders gerne (bereits siebenmal).

Doch wahrscheinlich würde diese Aufzählung bereits wieder in den Bereich Ausreden fallen - und die will Marco Rose bekanntlich überhaupt nicht hören

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