22.08.2021 11:47 Uhr

Gladbachs Horror-Show hinterlässt Spuren

Bei den Gladbachern lief am Samstag alles schief
Bei den Gladbachern lief am Samstag alles schief

Adi Hütter drückte seinen Freund Gerardo Seoane kurz und gratulierte, dann sprudelte der ganze Frust aus ihm heraus. "Es war ein sehr ernüchternder Tag, auch mit den Verletzungen. Heute ist sehr viel schiefgelaufen, das ist ein fürchterlicher Tag für uns", sagte der Österreicher.

0:2 nach acht Minuten, verschossener Elfmeter, fünf Verletzte und ein ungewohnt unsicherer Yann Sommer im Tor - Gladbachs Trainer hatte nach dem 0:4 (0:2) seiner Borussia bei Bayer Leverkusen allen Grund, bedient zu sein.

"Es gibt Tage, an denen man lieber zu Hause geblieben wäre", fasste Gladbachs Sportdirektor Max Eberl zusammen: "Heute ist alles schiefgegangen, was schiefgehen kann. Klar war unsere Leistung nicht gut, aber auch alles drumherum ist dazugekommen."

Selbst Sommer patzt

131 Sekunden waren erst gespielt, als Sommer unglücklich ins eigene Tor traf, nachdem der Ball nach einem Schuss von Leverkusens Neuzugang Mitchel Bakker vom Pfosten an sein Bein geprallt war. "Der Ball war sehr weit weg von mir. Als er dann an mir vorbei an den Pfosten und ans Bein geht, sieht das natürlich unglücklich aus", gestand Sommer.

Der Schweizer Keeper, der eine starke EM gespielt und sich auch beim 1:1 zum Auftakt gegen die Bayern in glänzender Form präsentiert hatte, hätte an einem guten Tag wohl auch das 0:2 durch einen Schlenzer von Tschechiens EM-Held Patrik Schick (8.) verhindert. "Ich kann nicht spekulieren, das ist schwierig zu lesen, dann komme ich einen Ticken zu spät", erklärte Sommer.

Der Tiefschlaf in der Anfangsphase, der nicht nur Sommer allein betraf, hätte bereits für ein angemessen hohes Frustrationslevel bei Hütter und Co. ausgereicht - doch es kam noch deutlich schlimmer für die Fohlen.

Eberl kritisiert "sehr böses Foul"

Erst musste Stürmer Marcus Thuram in der 20. Minute mit Verdacht auf einen Außenbandriss ausgewechselt werden, kurz vor der Pause wurde Stefan Lainer nach einem Foul von Bakker mit Verdacht auf einen Knöchelbruch von Hütter rausgenommen - beiden droht eine längere Pause.

"Das ist ein sehr böses Foul, wie ich finde. Ich hoffe, dass Mitchel sich wenigstens bei Stefan entschuldigt und ihm Genesungswünsche zukommen lässt", motzte Eberl, der zudem noch mit ansehen musste, wie sein sonst so sicherer Elfmeterschütze Lars Stindl beim folgenden Strafstoß an Bayer-Keeper Lukas Hradecky scheiterte (43.).

"Wenn du so einen Tag hast, musst du so Dinger machen, um wieder ins Spiel zu kommen. Vor ein paar Monaten habe ich gegen ihn getroffen, jetzt verschossen, das passiert", sagte Stindl und betonte: "Allgemein sind wir sehr unzufrieden mit unserem kompletten Aufritt."

Nach dem Wechsel wird's noch schlimmer

Der rabenschwarzen ersten Halbzeit folgte eine zweite Hälfte mit weiteren, schweren Nackenschlägen. Alassane Pléa verdrehte sich das Knie, der erkältete Matthias Ginter konnte wegen Kreislaufproblemen nicht mehr weiterspielen und mit dem Schlusspfiff musste Ramy Bensebaini nach einem Tritt auf den Spann von Leverkusens Moussa Diaby auch noch länger auf dem Platz behandelt werden.

Zudem erhöhten der überragende Diaby (55.) und der eingewechselte Nadiem Amiri (87.) für die sehr überzeugende Werkself.

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