16.08.2021 14:16 Uhr

Querdenker-Demo sorgt für Wirbel beim BVB

Querdenker-Demo vor BVB-Spiel gegen Eintracht Frankfurt
Querdenker-Demo vor BVB-Spiel gegen Eintracht Frankfurt

Bei der Zuschauer-Rückkehr setzt Borussia Dortmund auf eine "2G-Strategie" und lässt fast ausschließlich Geimpfte und Genesene zu seinen Heimspielen zu. Vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt demonstrierten einige BVB-Fans gegen dieses Vorgehen. Die Initiative dazu kam offenbar aus der Querdenker-Szene.

Während sich am Samstag 25.000 überwiegend gegen das Coronavirus geimpfte oder nach einer Infektion genesene Fans über den ersten Besuch im Signal Iduna Park nach vielen Monaten der Geisterspiele freuten, protestierten außerhalb des Stadions rund 50 Anhänger gegen die "2G-Strategie" des BVB.

Vor der FanWelt des Bundesligisten legten sie, beobachtet von vier Polizeibeamten, ihre Fan-Utensilien ab und zerstörten diese teilweise.

Harsche Kritik aus der BVB-Fanszene

Initiator der Aktion, die vorab über den Messengerdienst Telegram sowie Twitter beworben worden war, war einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" zufolge der Hagener DJ Michael Scheele, der demnach regelmäßig Querdenken-Demonstrationen veranstaltet.

Demnach kam es im Rahmen der nicht bei den Behörden angemeldeten Veranstaltung zu Vergleichen der 2G-Regelung des BVB mit dem Judenstern des NS-Regimes.

Das renommierte Dortmunder Fanzine "Schwatzgelb.de" widmete den Vorkommnissen am Montag einen kritischen Bericht und sprach von einer "bewussten Propagandaaktion" sowie "Holocaustverharmlosung". Teilnehmer der Versammlung hätten zudem Klamotten eines in rechtsextremen Kreisen beliebten Modelabels getragen.

BVB: Das sagt Hans-Joachim Watzke

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kommentierte die Aktion gegenüber der "WAZ" nüchtern: "Es waren nur 40 Leute. In Deutschland wird man immer 40 Leute finden, die gegen etwas sind. Egal, was man plant."

Den "Ruhr Nachrichten" zufolge droht Initiator Scheele nun ein Nachspiel. Auf Anfrage habe die offenbar vom BVB benachrichtigte und bei der Aktion mit vier Beamten vertretene Polizei mitgeteilt, gegen ihn sei ein Verfahren wegen Nicht-Anmeldens einer Versammlung eingeleitet worden.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten