13.08.2021 22:37 Uhr

Gladbach schiebt Elfer-Frust gegen Bayern

Robert Lewandowski glich nach einer Ecke zum 1:1-Endstand aus
Robert Lewandowski glich nach einer Ecke zum 1:1-Endstand aus

Titelverteidiger Bayern München hat unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann einen perfekten Start in die 59. Saison der Fußball-Bundesliga verpasst. Der über weite Strecken überlegene deutsche Rekordmeister musste sich in einem temporeichen Klassiker bei Borussia Mönchengladbach trotz zahlreicher Chancen mit einem 1:1 (1:1) begnügen. Der bärenstarke Torhüter Yann Sommer hielt den Punkt für die Gastgeber fest.

Nagelsmann wartet damit weiterhin auf seinen ersten Erfolg als Bayern-Trainer. Dafür hielt unter den Augen des neuen Bundestrainers Hansi Flick eine andere Serie. Der amtierende Meister blieb auch im 20. Saisoneröffnungsspiel seit 2002/03 ohne Niederlage. Diese verhinderte Weltfußballer Robert Lewandowski mit seinem Ausgleich (42.) nach dem Rückstand durch Alassane Pléa (10.). Unter Flick hatten die Münchner ihre beiden Gastspiele im Borussia-Park verloren.

In der Schlussphase hatten die Münchner allerdings auch großes Glück, dass es bei gleich zwei höchst strittigen Strafraumsituationen zwischen Dayot Upamecano und Marcus Thuram keinen Strafstoß für die Gladbacher gab.

Borussen-Coach Adi Hütter echauffierte sich darüber so sehr, dass er im ersten Spiel auf der VfL-Trainerbank in der Bundesliga eine Gelbe Karte sah.


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"Schwierige Frage, ob wir zufrieden sind. Das, was wir gespielt haben, war kein perfekter Fußball mit vielen Fehlern", sagte Lewandowski bei "Sat.1". Jetzt müsse die Mannschaft "nach vorne schauen". In Gladbach sei "es nicht leicht zu spielen, die Stimmung war richtig geil", sagte der Torschütze. "Wir müssen viele Sachen noch besser machen."

Gladbachs Lars Stindl indes meinte bei "DAZN": "Endlich mal wieder ein richtig geiler, gelungener Abend im Borussia-Park."

Nagelsmann brachte in der Defensive Niklas Süle und Josip Stanisic als Ersatz für die verletzten Lucas Hernandez und Benjamin Pavard. Hütter wechselte im Gegensatz zum glanzlosen Pokalsieg beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern (1:0) auf einer Position: Pléa ersetzte Laszlo Benes.

FC Bayern zunächst ohne Struktur und Rhythmus

Nach der holprigen Vorbereitung ohne Sieg in vier Testspielen fanden die Münchner in der Anfangsphase überhaupt nicht ihren Rhythmus, die flinken Gladbacher brachten die Abwehr der Gäste mehrfach in große Not. Patrick Herrmann verpasste die Führung mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze knapp (4.), Stanisic rettete zwei Minuten später gerade noch vor dem einschussbereiten Kapitän Lars Stindl.

Nach einem Ballverlust im Mittelfeld von Alphonso Davies gingen die Gastgeber vor 22.925 Zuschauern dann aber in Führung. Herrmann und Stindl spielten Pléa sehenswert frei, der vor Nationaltorhüter Manuel Neuer die Nerven behielt.


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Nach einer Viertelstunde fanden die Münchner besser ins Spiel. Mit erdrückendem Ballbesitz-Fußball erlangten die Gäste immer mehr Spielkontrolle, doch der überragende Sommer verhinderte gegen Lewandowski (14., 26.) und Stanisic (37.) den Ausgleich.

Drei Minuten vor dem Seitenwechsel belohnten sich die Bayern aber für ihren Aufwand. Nach einer Ecke von Joshua Kimmich, der wie Neuer und Thomas Müller erstmals seit der Niederlage im EM-Achtelfinale gegen England ein Spiel bestritt, entwischte Lewandowski Gegenspieler Nico Elvedi und ließ Sommer keine Chance.

Bayern gleich zweimal im Elfmeter-Glück

Die Gäste blieben gegen tief stehende Gladbacher auch zu Beginn der zweiten Halbzeit am Drücker. Der unauffällige Leroy Sane prüfte aus der Distanz Sommer (48.). Auch bei Lewandowskis Kopfball hatte der Schweizer Nationaltorhüter keine Probleme (52.).

Lautstark angetrieben von den Fans lösten sich die Gastgeber etwas aus der Umklammerung. Der Kopfball von Stefan Lainer (54.) war die erste Torannäherung nach längerer Zeit. Doch die besseren Möglichkeiten hatten weiterhin die Münchner. Nach schönem Zuspiel von Serge Gnabry fand Davies ebenfalls in Sommer seinen Meister (58.), der auch gegen Lewandowski zwei Minuten später rettete.

Hütter reagierte mit einem Doppelwechsel. Jonas Hofmann und Marcus Thuram sollten für neuen Schwung in der Offensive sorgen. Die Gladbacher wurden nun wieder mutiger. Neuer parierte gegen Stindl glänzend (70.).

Die Bayern wirkten angesichts der kurzen Vorbereitung nun etwas müde. Nagelsmann brachte mit Kingsley Coman und Jamal Musiala frische Kräfte. Doch das Tor hätte fast Gladbach gemacht. Thuram rutschte frei vor Neuer aber am Ball vorbei (79.). In der Schlussphase hatten die Bayern gleich bei zwei strittigen Szenen Glück, dass Schiedsrichter Marco Fritz nicht auf Elfmeter entschied.

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