Kroos verteidigt Alaba-Transfer und ledert gegen Hoeneß

Toni Kroos wird in der kommenden Saison bei Real Madrid aus der Abwehr von David Alaba mit Bällen versorgt. Nun hat der Mittelfeldspieler über den Transfer des früheren Verteidigers des FC Bayern gesprochen und außerdem klare Worte zum FCB-Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß gefunden.
Von "Bild" gefragt, ob Alaba sich bei ihm im Vorfeld seines Wechsel nach Real Madrid erkundigt habe, erklärte Kroos offen: "Ich wusste relativ früh, dass er kommt. Aber nicht von David, sondern von Real."
Dass es Stimmen gibt, die den Alaba-Deal kritisierten, der ein Volumen von 115 Millionen Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren haben soll (plus Zusatzzahlungen an Berater und Vater des Österreichers in Höhe von rund zwölf Millionen Euro), wollte Kroos indes nicht einfach so stehen lassen.
"Ich sehe das so: Mit Ramos und Varane haben wir unser Innenverteidiger-Duo der letzten acht Jahre verloren. Allein Ramos hat über 600 Spiele für Real gemacht, mehr als hundert Tore erzielt, und hat zweiundzwanzig Titel geholt. Entsprechend haben er und Varane auch nicht umsonst gespielt", führte der 31-Jährige aus.
"Wenn man solche Spieler auf ähnlichem Niveau ersetzen will, dann kostet das. Außerdem hat Real für Varane Ablöse kassiert, für Alaba keine bezahlt. Das muss man alles mitberücksichtigen", so Kroos weiter.
Kroos: BVB-Star Haaland "sicher der interessanteste Spieler auf dem Markt"
Neben Alaba nahm der kürzlich aus dem DFB-Team zurückgetretene Mittelfeldregisseur auch zu den Gerüchten um Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain) und Erling Haaland (Borussia Dortmund) Stellung.
"Ich spreche lieber über Transfers, die schon abgeschlossen sind. Aber da Real immer die Besten haben will, würde mich ein Interesse an ihm nicht wundern", sagte Kroos über Mbappé.
BVB-Shootingstar Erling Haaland sei zudem neben dem Franzosen "sicher der interessanteste Spieler auf dem Markt. Und somit nicht gerade billig".
Man dürfe nicht vergessen, dass Real Madrid aus einer Zeit komme, "in der nicht gerade Geld ohne Ende geflossen ist", warnte Kroos vor allzu hohen Erwartungen an weitere Transfers.
Kroos kritisiert Uli Hoeneß
Doch Kroos äußerte sich bei "Bild" nicht nur zu den aktuellen Spekulationen rund um Real Madrid, sondern nahm auch noch einmal auf eine Attacke von Uli Hoeneß Bezug, der den 31-Jährigen nach dem EM-Aus harsch kritisiert hatte.
Die Attacke habe ihn "ein bisschen überrascht, deshalb habe ich auch reagiert", verriet Kroos und fügte vielsagend an: "Bei vermeintlichen Experten, bei denen mich die Attacken nicht mehr überraschen, reagiere ich nicht."
Hoeneß habe es sich bei seiner Kritik "ein bisschen zu einfach gemacht, indem er sich einen Spieler rausgepickt hat, der nicht bei seinem Verein spielt".
Er habe "wirklich einen Riesen-Respekt vor der Lebensleistung von Uli Hoeneß, aber seine letzten TV-Auftritte waren etwas fragwürdig. Da hatte man das Gefühl, er muss mal wieder polarisieren", lederte Kroos zurück.