06.08.2021 13:07 Uhr

Jack Grealish: 118-Millionen-Mann unter dem Radar

Jack Grealish hat den englischen Rekordwechsel zu Manchester City vollzogen
Jack Grealish hat den englischen Rekordwechsel zu Manchester City vollzogen

Der hierzulande noch recht unbekannte Jack Grealish ist der teuerste Spieler der Premier-League-Geschichte. Was nun eine Weltkarriere werden könnte, begann einst in der rauen Sportart Gaelic Football.

Den Look eines Fußballers, der unanständig viel Geld kostet, hat sich Jack Grealish nicht erst gestern zugelegt. Mit seiner wippenden Haarpracht erinnert er schon länger an einen gewissen David Beckham, aber jetzt stimmt auch der Rahmen. Ein Weltklub, Manchester City, blätterte stolze 118 Millionen Euro für die Dienste des Flügelstürmers hin, den in Deutschland manch ein Fußball-Fan wohl zunächst googlen müsste.

Erst bei der Europameisterschaft spielte sich der nun teuerste Profi der Premier-League-Historie so richtig ins kollektive Bewusstsein. Dort stand er im Team des englischen Vize-Champions zwar hinter den Raheem Sterlings und Phil Fodens zurück und kam meist von der Bank, begeisterte in seinen Momenten im Scheinwerferlicht jedoch mit aberwitzigen Dribblings. Für viele auf der Insel war es ohnehin nur eine Frage der Zeit, wann der 25-Jährige zur Weltkarriere ansetzen würde.

Zu eindrucksvoll war seine Entwicklung bei Aston Villa, wo Grealish seit seinem sechsten Lebensjahr mit Ausnahme einer kurzen Ausleihe kickte. Die Unterschrift unter den Sechsjahresvertrag bei City war nur die logische Konsequenz.

"Für Pep (Guardiola/d.Red.) zu spielen und von ihm zu lernen, wird besonders. Und es ist das, was jeder Top-Fußballer will", sagte Grealish, dessen Weg dorthin aber nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen war.

Im Alter von 25 Jahren sind andere bereits internationale Superstars, für Grealish dauerte es ein bisschen länger. Dabei blieb er nicht ohne Skandale. Grealish hatte 2014 als gefeiertes Juwel der Villa-Akademie sein Debüt für die erste Mannschaft gegeben, bevor er ungefähr ein Jahr später erst beim Konsum von Lachgas und danach betrunken auf Teneriffa erwischt wurde. Bei Villa war man ganz und gar nicht erfreut.

Jack Grealish fiel eher mit Partys auf

Auch danach, im Vorjahr zum Beispiel, fiel Grealish in der Coronazeit durch Partys auf und zog so Unmut auf sich. Zur Wahrheit gehört aber ebenfalls, dass er als Spielerpersönlichkeit stetig Fortschritte machte. Dean Smith, bis heute Villa-Teammanager, ernannte den Ausnahmekönner im März 2019 gar zum Mannschaftskapitän.

Es war ein entscheidender Moment für Grealish, der nach drei Jahren zweitklassiger Championship maßgeblichen Anteil am ersehnten Aufstieg hatte. Als Kopf Villas wurde er als Fußballer erwachsen.

"In den letzten 18 Monaten ist ihm voll bewusst geworden, worauf die Leute achten - Tore und Assists", sagte Grealishs langjähriger Mitspieler Neil Taylor dem Portal "The Athletic".

Obwohl ihn eine langwierige Schienbeinverletzung viele Wochen auf die Tribüne zwang, kam Grealish in der abgelaufenen Saison für Villa auf sechs Liga-Treffer und zwölf Vorlagen. Endlich setzte er seine Schnelligkeit sowie seine Genialität im Eins-gegen-Eins produktiv ein, weshalb er gar für den Titel des Spielers der Saison im Gespräch war. Die Basis dafür legte Grealish, der irische Wurzeln besitzt, schon als Kind.

Jack Grealish stählte sich durch Gaelic Football

Neben dem Fußball war der junge Jack auch im traditionsreichen und beinharten Gaelic Football aktiv, bekanntermaßen eine Mischung aus Fußball und Rugby. "Das hat seinen Oberkörper wirklich gestärkt, die Spieler sind an ihm abgeprallt. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum er heute so stark ist", sagte sein Vater Kevin der "Birmingham Mail".

Irgendwann, so mit 15 oder 16 Jahren, musste Jack dann aufhören, denn der große Fußball hatte angeklopft. Und Grealish begann seine Reise.

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