29.07.2021 23:09 Uhr

Grammozis' gefährlicher Plan mit dem FC Schalke

Der FC Schalke legte einen Fehlstart in die neue Saison hin
Der FC Schalke legte einen Fehlstart in die neue Saison hin

Der FC Schalke steht schon vor dem zweiten Spiel in der 2. Bundesliga unter großem Druck. Gegen Holstein Kiel muss am Sonntag mindestens eine klare Leistungssteigerung, im besten Fall gar ein Sieg her, um die jetzt schon aufkeimenden Zweifel zu ersticken. 

Eigentlich sollte beim FC Schalke mit dem Start in die neue Saison alles besser werden. Doch die guten Vorsätze waren gegen den HSV nur rund 20 Minuten lang zu erkennen. Danach fiel die Mannschaft von Dimitrios Grammozis wieder in altbekannte Muster zurück.

Das Team agierte passiv, wirkte ängstlich und überließ dem Gegner den Ball. Die gerechte Strafe folgte in der Schlussphase, als die Hamburger die drei Punkte mit zwei späten Toren aus Gelsenkirchen entführten.

"So wird man nicht viele Spiele gewinnen", polterte Olaf Thon anschließend über den Auftritt der Schalker Mannschaft, die in seinen Augen die gleichen Muster wie in der Abstiegssaison erkennen ließ: "Es hat mich überrascht, dass es jetzt gleich so weitergegangen ist."

Olaf Thon hatte offenbar, wie auch viele Fans der Königsblauen, endlich wieder auf Offensivfußball, eine mutige Spielweise und eine aktive Mannschaft gehofft. Dass die Schalker dies gegen den HSV nicht auf den Platz brachten, darf durchaus als Alarmsignal betrachtet werden. Denn eigentlich war das Spiel gegen die Hanseaten noch das, in dem der Absteiger am wenigsten zu verlieren hatte.

Einsatz und Mut von der ersten bis zur letzten Minute hätten gereicht, um ein positives Signal zu senden. Eine Niederlage mit wehenden Fahnen hätten nicht wenige Anhänger lieber gesehen als ein ermauertes Unentschieden. Am Ende trat der schlimmste aller Fälle ein: Schalke verlor ein Spiel aus eigenem Antrieb heraus, und nicht etwa, weil der Gegner so viel besser war.

So wird der FC Schalke die 2. Liga nicht überstehen

Grammozis bestätigte nach der Partie, dass der vorsichtige Ansatz Teil des Plans war. Daher könne er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. "Wir haben kompakt gestanden und unsere Konterchancen gehabt", rechtfertigte der Trainer die Spielweise seiner Mannschaft mit der "unkonventionellen Art und Weise" des Hamburger Spiels. 

Nun haben die letzten Jahre in der 2. Bundesliga aber vor allem eins gezeigt: Die Mannschaften, die am Ende oben standen, haben in den seltensten Fällen reagiert. Ob Bielefeld, Stuttgart, Bochum oder Fürth, sie alle haben stets versucht, ihr Spiel durchzudrücken. Freiwillig den Ball abzugeben, nur um die eigene Ordnung zu halten, führte in den seltensten Fällen zum Erfolg. 

Grammozis muss für frischen Wind sorgen

Es liegt an Grammozis, den Hebel umzulegen und seiner eigenen Mannschaft mehr zu vertrauen und zuzutrauen. Dass die Schalker Fußballspielen können, haben sie gegen den HSV gezeigt - wenn auch nur wenige Minuten lang. Wenn der Trainer dieses Potenzial nicht voll ausschöpft, wird es für die Knappen selbst in der 2. Liga gefährlich. 

Kompliziert wird die Situation für den Trainer durch den Ausfall von Danny Latza. Der Stratege fehlt dem Team monatelang. Jetzt muss nicht nur ein neuer Kapitän, sondern auch ein neuer Spielgestalter her. In den eigenen Reihen werden die Schalker diesen wohl nicht finden. Und Neuzugänge sind zumindest so lange ausgeschlossen, bis die Verkaufskandidaten Kabak, Nastasic und Co. endlich von der Gehaltsliste verschwinden. Vorerst wird Grammozis also improvisieren müssen.

In der Kabine, so geht es aus einem "Sport Bild"-Bericht hervor, hat der Deutsch-Grieche durch weitreichende Maßnahmen schon für frischen Wind gesorgt. Auf dem Platz ist ihm das bis jetzt noch nicht gelungen. Das Spiel gegen den HSV nährte die Befürchtungen, dass dies vorerst auch so bleiben könnte.

Christian Schenzel

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