28.07.2021 10:26 Uhr

Asamoah nach Abstieg: "Musste an Assauer denken"

Gerald Asamoah hat sich zur schweren Zeit des FC Schalke 04 geäußert
Gerald Asamoah hat sich zur schweren Zeit des FC Schalke 04 geäußert

Nach unterirdischen Leistungen stieg der FC Schalke 04 in der vergangenen Spielzeit aus der Bundesliga ab. Daran konnte auch Vereinsikone Gerald Asamoah, der im Februar als Koordinator der Lizenzspielerabteilung initiiert wurde, nichts ändern. Der Ex-Profi blickte nun auf die Katastrophensaison zurück.

"Da saßen Men­schen in der Kabine, bei denen sich die Erleb­nisse der letzten Monate tief in den Gesich­tern ein­ge­brannt hatten. Und jedes Mal, wenn wir ein Tor kas­sierten, sah man, dass die Köpfe runter gingen, manche auf die Anzei­ge­tafel schauten und dachten: Geht das wieder los? Wie lange ist denn noch? Wann kann ich nach Hause?", sagte Asamoah mit Blick auf die letzte Saison in einem Interview mit "11 Freunde".

Der 42-Jährige wollte den niedergeschlagenen Profis "Mut zusprechen, sie auch mal bei der Ehre packen und an die alten Schalker Tugenden erin­nern". Aber wirklich Einfluss nehmen konnte Asamoah nicht mehr. "In Ein­zel­ge­sprä­chen merkte ich recht schnell, wie leer sich viele von den Jungs fühlten. Es ergab keinen Sinn, da noch mit dem Hammer drauf zu hauen", so der 43-fache Nationalspieler: "Wenn eine Mann­schaft kein Spiel mehr gewinnt, ver­liert sie jeg­li­ches Selbst­be­wusst­sein."

Schalke habe sich zudem in einem Teufelskreis befunden. "Als Spieler bekommst du plötz­lich Angst, die Zei­tung auf­zu­schlagen, die Noten zu lesen und dann spre­chen dich irgend­wann Freunde und Fans an: ​'Was macht ihr da für'n Scheiß?'", so Asamoah.

Asamoah musste bei Träneninterview an Assauer denken

In dem Interview äußerte sich Asamoah auch zu dem Träneninterview, das er nach dem feststehenden Abstieg gab. "Natür­lich war uns allen klar, dass der Tag kommen würde, an dem unser Abstieg besie­gelt sein würde, aber man hofft eben", blickte der ehemalige Angreifer zurück: "Trotzdem haben mich meine Gefühle nach dem Abpfiff über­mannt, als fest­stand, dass wir run­ter­gehen. Ich musste an die vielen Tau­send Fans denken, die Zuhause vor dem Fern­seher saßen und genauso gelitten haben wie ich – wenn nicht noch schlimmer. Ich musste auch an Rudi Assauer denken, der auf Schalke so viel auf­ge­baut hat und was er in diesem Moment wohl emp­finden würde."

Dennoch blickt Asamoah optimistisch in die Zukunft. "Rouven (Schröder, d.Red) und Peter (Knäbel) packen die Dinge an und ziehen uns alle mit", lobte er.

Außerdem sei neues Leben in der Kabine. "In den letzten Jahren hingen die Spieler bis kurz vor dem Trai­ning oft noch am Handy, es haben Leute gefehlt, die für gute Stim­mung sorgen oder auch ein­fach mal auf den Tisch hauen. Die haben wir jetzt wieder hier: Erfah­rene Spieler, die die jungen Leute an die Hand nehmen oder auch mal ein­norden. Leute mit Prä­senz."

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