24.07.2021 14:00 Uhr

Kein Sieg, kein Problem? "Kein Vorwurf" an Schalke

Der FC Schalke startete mit einer Niederlage gegen den HSV in die Saison
Der FC Schalke startete mit einer Niederlage gegen den HSV in die Saison

Simon Terodde stemmte enttäuscht die Hände in die Hüften, Trainer Dimitrios Grammozis schüttelte deprimiert den Kopf - doch die Schalker Fans bauten Mannschaft und Trainer nach dem Fehlstart schnell mit Applaus wieder auf. Das bittere 1:3 (1:0) zum Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga gegen den Hamburger SV soll die Schalker Mission Wiederaufstieg nicht nachhaltig gefährden.

"Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Grammozis, der den HSV als "eine echte Topmannschaft mit einem sehr starken Kader" bezeichnete. Daher wollte der Coach lieber über die positiven Dinge sprechen - denn auch die hatte dieser Saisonauftakt geliefert.

Neuzugang Terodde etwa sorgte im Sturmzentrum auf Anhieb für Torgefahr, die den Königsblauen in der desaströsen Abstiegssaison so oft abging. Für seinen ersten Treffer benötigte Terodde nur sieben Minuten, er machte damit seinem Ruf als bester Torjäger der 2. Liga wieder einmal alle Ehre.

Doch weil sich dann Nachlässigkeiten einschlichen und der HSV seine Chancen besser nutzte, stand unter dem Strich eine bittere Niederlage. "Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren müssen. Es waren Chancen auf beiden Seiten da. Hamburg hat sie leider genutzt, wir hingegen nicht", analysierte Neuzugang Marius Bülter.

Tatsächlich scheiterten die Schalker immer wieder am starken Gästetorhüter Daniel Heuer Fernandes, der unter anderem gegen Thomas Ouwejan und Terodde parierte. "So eng ist Fußball. Das sind Zentimeter, die da fehlen", sagte Terodde: "In dieser Phase müssen wir einfach treffen. Wir hatten die Dinger auf dem Fuß."

HSV hat "alle Widerstände überwunden"

Die Abschlussschwäche hatte gravierende Folgen, weil Robert Glatzel (53.), der zuvor einen Foulelfmeter (28.) vergeben hatte, Moritz Heyer (86.) und Bakery Jatta (90.) die unterhaltsame Partie zugunsten der Hamburger drehten.

"Das 0:1 war der Weckruf für uns. Wir haben einfach weitergespielt und in diesem Spiel alle Widerstände überwunden", sagte der neue Trainer Tim Walter, mit dem der HSV im vierten Anlauf endlich den Aufstieg erzwingen will: "Die Mannschaft hat es herausragend gemacht. Dennoch ist klar: Wir können noch in allen Bereichen nachlegen."

FC Schalke ohne Latza ohne Zugriff

Das muss trotz einiger guter Ansätze auch Schalke, damit das fragile Gebilde in Gelsenkirchen nicht schnell wieder Risse bekommt. Sorgen bereitet zudem die Verletzung von Danny Latza, der nach einer halben Stunde ausgewechselt werden musste. Ohne den Kapitän fehlte Schalke der Zugriff in der Zentrale und damit auch die Möglichkeit, für Entlastung zu sorgen.

"Der Gegner hatte viel Ballbesitz, das war uns klar", sagte Grammozis und ergänzte: "Wir haben kompakt gestanden und unsere Konterchancen gehabt."

Die nächste Chance auf ein Erfolgserlebnis hat die neue Schalker Mannschaft am nächsten Sonntag. Dann ist für den Absteiger bei Holstein Kiel ein Sieg fast schon Pflicht - damit S04 in der ersten Zweitliga-Saison seit mehr als 30 Jahren nicht direkt hinterherläuft.

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